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Es gibt ihn schon
Die Zahlen explodieren, aber nicht gleich panisch werden, das passt nicht zu uns Deutschen. Üben wir Gelassenheit, das tun wir doch immer, okay, außer, wenn es darum geht Klopapier zu horten. Man könnte ja im Shutdown auf dem Klo sitzen und kein … nein so weit will ich nicht denken. Jedem das Seine auf seinem Klo.
Betrachten wir kurz die Situation: Die Zahlen steigen, die Gesundheitsämter kommen an ihre Grenzen. Unkontrollierter Anstieg. Bis jetzt, die Maßnahmen wurden erst letzte Woche beschlossen. Wir wissen aus Erfahrung der Vergangenheit und den Ausbrüchen in den Fleischfabriken, dass kurze Shutdowns hilfreich sind. Die Infektionszahlen werden sich nicht auf Null drücken lassen und das für die nächsten Monate nicht.
Der Gesundheitsminister Spahn ist infiziert, woher er es hat, wissen wir nicht, das aber zeigt, dass nicht nur die Bürger das Virus abgreifen können, sondern auch besonders geschützte Menschen. Gute Besserung für ihn. Betrachten wir weniger das explosive Geschehen, sondern das explizit in den Seniorenheimen. Nicht gut gerade. Jeder ist gefragt, aufzupassen. Nach Ansicht von Christian Drosten sollen künftig vor Besuchen bei Großeltern ab 50 Jahren, ja, die Altersgrenze hat er mal heruntergesetzt, eine gewisse Selbstquarantäne des Besuchs stattfinden. Okay, gute Idee, aber im Alltag kaum umsetzbar.
Es gäbe aber noch einen anderen Ansatz und ich meine, das sollte man in Erwägung ziehen in der Breite zuzulassen, quasi als Vortest. Die Firma Siemens Healthineers hat einen Test entwickelt, den man zu Hause durchführen könnte, weil das gesamte Equipment beiliegt. Ich habe mich erkundigt und eine Auskunft in diese Richtung so bekommen. Kommt mit mir, wir phantasieren dann mal gemeinsam.
Ein Test dieser Art hat eine Zuverlässigkeit, die über 90% liegen soll. Falsch, dieser Test hat das. Man muss die Probe in kein Labor schicken, braucht kein Gerät dazu, nur das, was beiliegt. Ich habe eine hochaltrige Mutter, die ich regelmäßig besuche. Der Rezeptionist dort, fragte mich, ich nehme an, weil ich nicht gleich nach Betreten der Einrichtung meine Hände desinfiziert hatte, sondern das erst an der Rezeption selbst gemacht habe, weil ich schwer getragen habe und einmal mehr das Gewicht der Tasche anheben, mir ersparen wollte. Vor der Desinfektion hatte ich nichts angefasst. Er forderte mich zurecht auf, meine Hände zu desinfizieren, als ich schon in meine Tasche gegriffen habe. Soweit alles gut, es gibt nichts zu kritisieren.
Während ich meinen Besuchs-Zettel ausgefüllt habe, fragte er mich, was ich denn sagen würde, wenn vor Betreten der Einrichtung ein Test gemacht werden würde, auf dessen Ergebnis ich dann rund 30 Minuten warten müsste. Dann ist das so, habe ich geantwortet, der Schutz der Bewohner ist höher zu bewerten, als 30 Minuten Wartezeit.
Nun gibt es aber obigen Test. Ich habe deswegen Kontakt zu Siemens Healtineers aufgenommen und die Auskunft bekommen, dass es für die Durchführung des Tests medizinisch ausgebildetes Personal braucht. Weil der Abstrich und so weiter… Ich bin da anderer Meinung, man sollte mehr Vertrauen in die Menschen haben, die diesen Test anwenden. Er würde weder die Maskenpflicht, noch die Abstandsregel ersetzen können. Dass er keine Dokumentenwertigkeit hätte und ein zweifelhaftes Ergebnis geprüft werden müsste, ist die eine Seite, die andere ist aber die, dass ich einen Test durchführen könnte, bevor ich die Senioreneinrichtung betrete. Selbst dann, wenn die Fehlerquote auf 70% herunterfallen würde, so sind diese 70 % von 100 gegenüber 0 von nix unglaublich wertvoll.
Der Selbstdurchführung des Tests steht dann aber auch noch das Gesetz im Weg, denn das Infektionsschutzgesetz sagt, dass nur medizinisches Fachpersonal usw… Wollen wir durch diesen Herbst/Winter einigermaßen ungeschoren kommen oder nicht?
Oben hatte ich erwähnt, dass Christian Drosten laut nachgedacht hat, dass es von Vorteil wäre, wenn sich jene, die andere über 50 Jahre besuchen, einige Tage in eine „quasi-Selbstquarantäne“ begeben sollen, was faktisch kaum durchführbar und in einigen Berufen illusorisch ist. Beruf, Kita, Schule was auch immer, stehen dazwischen. Dieser Test wäre an genau dieser Stelle sehr sinnvoll, selbst dann, wenn sich die Fehlerquote erhöhen würde, was ich eigentlich verneine, weil kein Mensch ein Interesse daran haben kann, dass die Zahlen weiter steigen und der Mensch sehr lernfähig ist und wenn es um seine Freiheit und den Schutz Schwächerer geht, gleich drei Mal. Ich bin der festen Überzeugung, dass das medizinische Personal die gleiche Fehlerquote entwickelt wie du und ich.
Wenn ein solcher Test erschwinglich in der Apotheke zu erhalten wäre, dann meine ich, ist das ein gangbarer Weg aus diesem Herbst/Winter heraus, in dem wir trotzdem Maske tragen und Abstand halten müssen. Vielleicht sollte Siemens Healthineers sich mit dem Gesetzgeber auseinandersetzen, um einen Weg über die Apotheke zu den Bürgern zu ebnen, um den Schutz der Hochaltrigen und auch von uns selbst zu erhöhen, um damit dann gemeinsam gegen das Virus zu gehen.
Wenigstens sollten wir die Wahl haben, ob wir einen solchen Test selbst und zu Hause durchführen wollen oder nicht, weil wir erwachsen und lernfähig sind. Das wäre natürlich gerade in der Grippe- und Erkältungszeit sehr wichtig.
Paßt auf Euch auf! Laßt es Euch gut gehen!
Alles hat seine Zeit
Da wären wir dann also wieder. Vielen Dank an die Partygänger, Hochzeiter mit Großfamilien, Aluhutträger, Impfgegner, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und andere Demonstrationsteilnehmer, dass wir hier wieder gelandet sind. Gut gemacht!
Es war abzusehen, dass das passieren wird, jeder wusste es, nur ihr Pappnasen und jene, die im Senat hier in Berlin sitzen nicht. Die einen dachten alles Blödsinn und die anderen, dass der Krug an Berlin vorbei gehen wird! Könnt ihr alle nicht lesen und schreiben? Okay, es gehört mehr als lesen und schreiben können dazu, sich mit dem Virus und seinen Folgen auseinander zusetzen, man muss auch verstehen können. Das hat wohl nicht richtig geklappt. Weder in der Szene, noch im Senat.
In Berlin zum Beispiel schließt das Vivantes ab dem 12.10. Besucher aus. Ich würde, hätte ich zum Beispiel meine hochaltrige Mutter dort, einen Eilantrag auf Aufhebung gestellt. Wir wissen, dass das eine unglaubliche, nicht zu vertretende Härte darstellt. Wir wissen aber auch, dass der Ruf des Vivantes denkbar schlecht ist und ich mir gut vorstellen kann, dass man sich über diese Gelegenheit kritische Besucher auszuschließen, geradezu freut. Aber: Solange Besucher die Regeln einhalten, nicht in Scharen auftreten und sich normalerweise nicht darin dauerbewegen, das Risiko gering ist, etwas hineinzutragen. Aber Vivantes gehört Berlin, mehr muss man nicht sagen. Die Stadt stünde nicht so schlecht da, hätte man drei Wochen schon reagiert, mehr auf Maske und Abstand gesetzt, die Größe der Partys beschränkt und Vorbereitungen für das Unausweichliche getroffen. Stattdessen hat man abgewartet, zu viel beraten, zu lange gebraucht, bis zu Umsetzung. Das dauerte alles viel zu lange.
Leidtragende des Fehlverhaltens einiger, sind wie immer alle anderen. Danke sehr. Jeder wusste und weiß, worauf es ankommt, niemand nahm das wohl gerade ernst genug. Dazu kommen jene, die ich sehe, wenn ich mal unterwegs bin, Menschen begegne und sehe, wie Masken getragen werden. Unterhalb der Nase hilft das nix. Schon vergessen? Nase – der Spreader und Empfänger des Menschen schlechthin. Mein Gott so schwer kann das nicht sein, eine Maske ordentlich zu tragen uns so schlimm ist das nicht, es gibt fürwahr sehr viel Schlimmeres. Es erschreckt mich auch, wie wenig Menschen die APP doch wirklich nutzen, am lautesten lehnen sie jene ab, die permanent mit Karte bezahlen, den elektronischen Perso aktiviert und bei sich tragen haben und dann nach Hause gehen und beim Betreten ihrer Wohnung laut „Alexa Musik an!“ rufen. Ich habe gestern mit einem Freund telefoniert, der meinte, es tut nicht weh, sich diese App herunterzuladen.
Ich schreibe jetzt nicht über Schwubbler, Aluhutträger und 711er, es ist die Mühe nicht wert. Ich schreibe über jene, die ihnen folgen. Die Schwubbler sind die einen, die ihnen blind, folgen die anderen. Das ist für mich ein Phänomen und es gibt eine Bemerkung, die D.T. lange vor seinen Anstrengungen gemacht hat Präsident zu werden: Wenn er sich um dieses Amt bewerben würde, dann bei den Reps, denn diese folgen blind. Ohne zu hinterfragen. Den Beweis hierfür hat er auf eine makabere Art und Weise und mit über 210.000 Toten erbracht. Er sagte übrigens, er wisse nicht, wer oder was QAnon ist, aber sie würden ihn lieben und das reiche ihm aus. Auch das spiegelt wider wessen Geistes Kind er und seine Anhänger sind.
Damit wären wir bei den Schwubblern hierzulande. Ich hatte vor Kurzem eine Begegnung dieser Art, die ich nicht weiter im Detail wiedergeben will. Es fehlen ihnen einfach die Argumente, wenn man mal etwas tiefer nachfragt, ein Warum, eine Frage nach dem Nutzen für z.B. Bill Gates in den Raum stellt. Statt einer Antwort, erfolgt ein Angriff auf die Person, das weiteres Diskutieren ab absurdem führt. Es fehlt schlicht und ergreifend Wissen. Ein Punkt aus dieser unerfreulichen Begegnung war die Theorie, dass das Virus gar nicht da ist und dass die Maßnahmen nur der Machtergreifung durch die Nazis dienen würden und wir Ende 2021 eine Diktatur im Sinne des Dritten Reiches hätten, begünstigt durch Nazis, wie ich einer wäre. Was soll man dazu sagen? Keine Gegenargumente von mir wurden zugelassen. Das wäre so. Ich empfehle in einem solchen Fall das: Lasst euch infizieren, sperrt euch zu Hause, fordert keine medizinische Hilfe an, denn Symptome, die ihr haben könntet, können dann nur eingebildet sein, denn das Virus gibt es ja nicht. Ich glaube, das war erst das zweite Mal in meinem Leben, dass ich jemand aus meiner Freundesliste, obwohl ich seit Jahren mit ihr so verbunden war, geworfen und sie obendrein blockiert habe. Muss ich nicht haben.
Der absolute Burner an folgsamen Schwubblern aber sind Leute von QAnon. Sie stellen Behauptungen auf, ohne Beweise für ihre Theorien zu liefern, und trotzdem laufen ihnen Menschen scharweise nach. Scientology noch eine Ebene weiter. Kinder würden unter der Erde… Warum? Beweise hierfür? Wenn es das gäbe, ich schwöre euch, dann würden wir alle das wissen, denn es wird immer Menschen geben, die sich anstrengen, so etwas aufzudecken, ans Tageslicht zu zerren. Diese Menschen sind taff, bleiben standhaft und werden niemals den Theorien von Schwubblern zum Opfer fallen. Ohne Beweis keine Überzeugung. QAnon macht das mit den Menschen, was D.T. gemacht hat, als es darum ging, dass er seine Steuererklärung nicht offen legen wollte: Das ist so kompliziert, das würdet ihr gar nicht verstehen. Dabei ist das so einfach. Damit haben sie sich zufriedengegeben. Ohne jeden Beweis. So arbeitet QAnon, Beweise zeigen wir Euch nicht, das wäre zu heavy für Euch. Das würde bei jenen nicht ziehen, die aufdecken möchten, sie ruhen nicht, bis sie die Wahrheit kennen.
Zu den Schubbern gehören Leute, die gerade aus dem Nichts auftauchen und deren Namen ich bislang nicht kannte, wie zum Beispiel Wendler, wer immer das auch ist, der gerade mit Theorien à la Hiltmann, durch die Presse läuft. Diese Menschen leben durch die Krise mit Aufmerksamkeitsdefiziten, sind im Grunde bedeutungslos, aber müssen unbedingt von sich reden machen, also erzählen sie Schrott. Das Virus, ich habe gelesen, es kann auch im Gehirn zu Schäden führen, wer weiß, vielleicht war das bei ihnen der Fall.
Ach und by the way, bin ich der Meinung, dass wir alle mit den unterschiedlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer, entgegen der Meinung der Zeitung mit den großen Buchstaben klar kommen können. Wenn in Mecklenburg Vorpommern die Zahlen niedrig sind und ich, die ich aus Berlin komme dort ein Hotel gebucht habe, dann rufe ich einfach dort an und frage nach, ob ich kommen kann und wenn ja mit oder ohne Quarnatäne. So einfach geht das. Wir sind nicht blöd, wir können das, wir können mit unterschiedlichen Regelungen klar kommen. Einheitsbrei ist eh langweilig. Natürlich werden wir im Fernsehen immer nur die Menschen sehen, die das beschwerlich finden, jene, die auf der Straße sagen „na und, kein Problem, es gibt Telefon und Internet“ sehen und hören wir nicht. Das ist natürlich für einschlägige Presse uninteressant.
Was für mich persönlich aber erschreckend ist, und da spielen auch die Medien eine wesentliche Rolle, ist der Hass, der gerade auf unseren Straßen unterwegs ist. Ich habe immer noch Bilder von der letzten Demo hier in Berlin vor Augen, die zeigen, dass erwachsene, eher biologisch alte Frauen, junge Polizisten, die ihre Söhne sein könnten anschreien, weil diese ihren Job machen. Ja, ich weiß, unsere Polizei hat selbst gerade ein rechtes Hassproblem, das beendet werden muss, aber deswegen weigere ich mich dennoch alle Polizisten über einen Kamm zu scheren. Ich schere auch Demonstranten nicht über einen Kamm, wenn sie wirklich wissen, wofür sie demonstrieren, wenn sie die Rechte anderer respektieren. Sollen Schwubbler schwubbeln, sollen sie demonstrieren, aber wenn sie das tun, dann mit den auferlegten Regeln, um Andersdenkende eben nicht zu gefährden, sollen demonstrieren, ohne Menschen zu beleidigen oder Journalisten zu bedrohen.
Beleidige ich einen Schwubbler, weil ich ihn oder sie so nenne? Ich habe eine Meinung, ja, ich bin aber in der Lage das auszudiskutieren und wenn es sein muss Quellen anzugeben, deren Aussagen auf Richtigkeit geprüft werden können. Ich bin der Meinung, dass es die „unter der Erde gefangen gehaltenen Kinder“ nicht gibt. Ich habe noch niemals einen Beweis dafür gesehen, noch niemals ein Kind gehört, das dem entkommen ist. Ich habe aber Bilder von Dutzenden Menschen gesehen und deren Berichte gehört, die eine Infektion durchlebt haben. Das kann jeder selbst prüfen. Ich weiß von Angehörigen, die um ihre Lieben trauern, immer noch, weil es bliebt immer dieser eine Platz leer. Ist das nicht Grund genug, um vorsichtig zu sein?
Alles hat seine Zeit, das steht, mag es von mir nicht glauben, so steht es in der Bibel geschrieben, jeder mag das selbst nachlesen, ich reiße diese Zeile aus dem Kontext heraus, es sei mir erlaubt: Alles hat seine Zeit, lieben und hassen hat seine Zeit, allein sein hat seine Zeit, gemeinsam sein hat seine Zeit. Lachen und weinen hat seine Zeit. Partys und Hochzeiten haben ihre Zeit. Masken haben ihre Zeit, wie Distanz und Hygieneregeln auch. Gemeinsam gehen, hat seine Zeit. Es ist aber nicht die Zeit für Zwist, für Streit um des Kaisers Bart, es ist nicht die Zeit für Zweifel am Vorhandensein des Virus, es ist die Zeit des Wartens auf Medikamente und Impfstoffe, die Zeit des gemeinsamen Kampfes gegen das Virus, es ist die Zeit gemeinsam zu gehen, durch den Winter zu kommen, ohne ihm allzu viele Opfer zu geben. Es ist nicht die Zeit, durch Leichtsinn zu opfern, es die Zeit alle auf dem Weg da durch mitzunehmen, niemanden alleine zu lassen.
Laßt es Euch gut gehen!
Wie ein kleines Virus uns Klopapier kaufen lässt – Oder ich habe keine Lust mehr auf Isolation von der Familie
Es ist winzig, mit dem Auge nicht zu erkennen, es ist aggressiv wie die Eifersucht und brutal wie sinnlose Gewalt. Es bewegt sich nicht selbst, wird getragen durch den Atem, das gesprochene Wort, durch den Husten, den es selbst auslöst. Hat es einen Wirt gefunden, macht es sich bequem und beginnt seine heute noch unaufhaltsame Wirkung. Wir sind ihm schutzlos ausgeliefert.
Es lehrt uns, dass alle Menschen gleich sind und egal ob Staatspräsident oder Arbeiter, ob Asiat, Afrikaner, Amerikaner oder Europäer, auch Australier, Südamerikaner, ob wir schwarz oder weiß, gelb oder grün, rot oder schwarz sind. Es greift sich, wen es bekommen kann. Gut zu wissen. Klopapier ist wichtig.
Überall auf der Welt, so das möglich war, haben die Menschen begonnen Vorräte anzulegen. Denn Hand aufs Herz, wer hat heute einen übergroßen Vorratsschrank, wenn gleich nebenan der Supermarkt seine Ware feilbietet. Ich denke, dass fast jeder eine Einkaufsliste schreibt und diese abarbeitet. Nun wurde uns erklärt, das wir zu Hause bleiben sollen, #stayathome, Vorrat zulegen sollten, das wird übrigens ohnehin empfohlen, für zwei Wochen Vorrat zu halten, aber wer hat schon für Wochen Klopapier gelagert und so passierte es, dass Klopapier des Deutschen liebste Kind geworden ist. Ich glaube, viele Psychologen haben sich Gedanken darüber gemacht, warum zur Hölle kauft der Deutsche Klopapier. Aber nicht nur wir haben das so gemacht, auch Menschen anderer Nationen auch. Nicht viele, aber einige schon.
Warum hat der Deutsche, die Deutschin (frei nach Gendervorschrift, abartig und entsetzlich ist das!) zum Klopapier gegriffen und nicht zum Weltuntergangsrotwein, zum Tequila, dem frischen Pils aus der Dose, den Pralinen zum Naschen? Klopapier? Hallo? Ich glaube, man muss gar nicht so weit ausholen. Menschen haben die Supermärkte gestürmt und noch vor der Abstandsregel kaum Abstand zueinandergehalten. Auf der Einkaufsliste stand neben Butter, Schinken, Käse, Brot und im zweiten Schritt dann auch noch Mehl, Nudeln und Reis. Und Klopapier. Nein, das wird gar nicht auf dem Zettel gestanden haben.
Aber warum zur Hölle Klopapier? Ganz einfach: Zettelbepackt ging man, der kommenden Krise tapfer entgegen, einkaufen, wahrscheinlich mehr als üblich. Dann läuft da jemand vorbei, der oder die Klopapier aufgeschrieben hatte und dann auch noch gleich zwei Pakete eingekauft hat. Oha! Klopapier, ja richtig, habe ich vergessen. Schnell zurück zum Regal, oh ja, da ist doch gerade das bevorzugte Papier im Angebot und zack sind zwei Pakete im Wagen und die Kettenreaktion beginnt. Isolation ohne Klopapier? Never ever! Regale leer! Ach herrje, kein Klopapier! Der Run auf das Papier war nicht mehr zu stoppen, war durchgestartet und es ist passiert. Deutschland wurde zur Nation der Klopapierhorter! Sei es drum, damit können wir gut leben. Immerhin wir haben jetzt bestimmt alle Klopapier bis zum Sankt Nimmerleinstag.
So langsam nervt es mich, nicht das tun zu können, was ich möchte. Es hängt mir zum Halse heraus. Es geht jetzt nicht um Maßnahmen, die ergriffen worden sind, um die Infektionen im Griff zu halten, es geht um das, was da jetzt kommen mag. Ab und an brauchen wir für den ganzen Mist Klopapier, um den wegzuwischen. Doch keine falsche Entscheidung, das zu horten.
Nein im Ernst. Die Maßnahmen, die ergriffen worden sind, um die Lieferketten des Virus zu unterbrechen, waren in Ordnung. Allerdings wissen wir jetzt mehr als zu Beginn der Epidemie. Dass unser Gesundheitssystem nicht überfordert werden darf, das ist keine Frage, das liegt auch in unserer Verantwortung dafür zu sorgen, die liegt nicht nur bei den Politikern. Aber daraus sollten wir jetzt Nutzen ziehen können. Es macht sich bemerkbar, dass es etwas besser wird, weil die Bereitschaft zu streiten, bei den Politikern gerade wieder steigt. Auch nicht schlecht, das bringt uns voran. Während Söder mit Maßnahmen der Verschärfung droht, kein Wunder, Bayern hat ordentlich Corona abgegriffen, wird in Berlin von Verlängerung der bestehenden Maßnahmen über den 20. April hinaus gesprochen, während in anderen, nicht so stark betroffenen Bundesländern von Lockerung gesprochen, wobei die Diskussion um Masken oder nicht, stark ist. Ausgerechnet Laschet ist gegen Maskenpflicht. Verstehe ich gerade nicht.
Betrachten wir die allgemeine Lage: #stayathome. Okay ja, in der Hauptsache schon. Aber: In den Anfängen der Epidemie hierzulande, war die Maßnahme zu Hause zu bleiben und das, was die Politik getan hat in Ordnung. Masken zu tragen schütze nicht, aber der Träger schützt andere, war die Kernaussage. Zugegeben, es gibt gerade nicht genug Masken, um das Personal in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu schützen. Das ist leider so, vielleicht lernen auch die Betreiber all der privatisierten Krankenhäuser, dass es schlau sein kann, nicht nur Toilettenpapier zu horten, sondern auch für ausreichend Schutzkleidung für den Notfall zu sorgen. Hier liegt die „Schuld“ nur insofern beim Bund und den Ländern, da sie keine entsprechenden Vorgaben gemacht haben. So eine Pandemie hatte niemand auf dem Schirm, obwohl es hierfür einen Notfallplan gibt.
Aber was nutzt der beste Notfallplan, wenn alle Produktionen, die das Gesundheitswesen betreffen, irgendwo dort liegt, wo gerade auch die Hütte gebrannt hat? Seit Jahren machen Verbände die Politik darauf aufmerksam, dass es immer und immer wieder zu Lieferengpässen für wichtige Medikamente gekommen war. Gehör hat das leider nicht gefunden und nun haben wir den Salat. Nicht nur wir, anderen Ländern geht es auch so. Auch wenn Europa gerade nicht so gut funktioniert, so sollten sie sich darin einige werden, Produktionen für unser aller Gesundheit und Krankheit wieder nach Europa zu verlegen. Das muss nicht nur hierzulande sein. Man kann sich das aufteilen, zum Beispiel in den Süden Italiens, wo es nicht wirklich gut ist. Oder nach Spanien und Frankreich dorthin, wo Arbeitsplätze gebraucht werden. Diese Anlagen sollten über die EU finanziert werden. Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin eine Option. Eurobond finde ich auch nicht ganz so gut, es sollte nicht so sein, dass ein Land Schulden bis zum Anschlag macht und die anderen dafür dann gerade stehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass es eine Lösung geben wird.
Masken. Ja oder nein. Es ist ganz einfach: Ich schütze durch das Tragen einer Maske andere. Andere schützen durch das Tragen einer Maske auch, also sollte das einen fast 90 %igen Schutz für alle ergeben, denn wir alle nicht anstecken können, dann sollte wir in geschlossenen Arealen mit Publikumsverkehr Masken tragen. So einfach ist das.
Ein weiterer Punkt ist der, dass wir „Home-Tests“ haben sollten. Ich weiß, dass Unternehmen sich damit beschäftigen. Eine Frage des Preises und der Zuverlässigkeit von uns Bürgern. Klar, es werden immer einige Holdoven dabei sein, die sich dann nicht daran halten und vielleicht glauben Geschäfte machen zu können. Man wird sie finden und die Strafen hierfür dann, sollten saftig sein. Man muss nicht immer testen. Keinesfalls, aber selbst dann, wenn jemand bei Verdacht keinen Self-Test gemacht hat, so schützen dann in geschlossenen Areal die Masken.
Auch könnten und das wäre dann total eigennützig und egoistisch, sich Familien wieder treffen und ich könnte meine Mutter besuchen. Im Moment liegt sie im Krankenhaus, wo ich sie witzigerweise besuchen kann und in ihrer Seniorenresidenz aber nicht. Ich glaube auch nicht, dass unbedingt Besucher das Virus in Einrichtungen schleppen, sondern eher das Pflegepersonal, das ja auch neben ihrer Arbeit irgendwie einkaufen muss, das irgendwie den Alltag stemmen muss. Ich schätze sie alle würden auch sehr viel lieber zu Hause bleiben.
Vor allem aber rennen immer noch so viele „Alte“ draußen rum, deren Verständnis für die Situation eingeschränkt zu sein scheint, weil sie keine Masken oder ähnliches tragen, keinen oder kaum Abstand halten und sich von den Enkeln zum Einkaufen fahren lassen, okay sie steigen hinten ein, was aber per se keinen Nutzen hat. Ihnen sei ganz laut gesagt: #staythefuckathome! Ihr versaut die ganze Statistik, die den Weg in die Freiheit ebnen kann.
Es hängt mir gerade alles zum Hals heraus. Heute haben mein Mann und meine Enkeltochter Geburtstag, vorletzte Woche hatte meine große Enkelin Geburtstag. Da wird einem als Oma das Herz schwer. Keine Geburtstagsfeier, nichts. Angedachte Verlängerungen der Maßnahmen…ich weiß nicht, wie das durchzustehen sein soll. Ich habe keine Ahnung, wie ich das durchstehen kann ohne Familie, wie andere das durchstehen können. Wenn ich an meine Mutter denke, okay, es ist klar definiert, wer besucht werden darf und wer nicht und man sich die Mühe machen, das durchzulesen. Aber was muss sie gedacht haben, wie muss sie fühlen, wie muss ein alter Mensch sich fühlen, der wohl nicht dement ist, aber der aus seiner gewohnten Umgebung, aus seinem gewohnten Rhythmus herausgeholt worden und fremden Menschen ausgeliefert ist, Untersuchungen über sich ergehen lassen muss, die vielleicht gar nicht zwingend notwendig sind.
Kommen wir zu der App, der sogenannten Corona-App.. In diesem Fall würde ich mir diese App sofort herunterladen, um den Beschränkungen zu umgehen. Maskenpflicht + Corona-App und vielleicht noch #hometests ist in meinen Augen der Weg aus dem Schlamassel, ein schneller Weg aus der Isolation, der Weg, um Bewohner von Pflegeeinrichtungen besser schützen zu können, Krankenhauspersonal vor Ansteckung außerhalb zu schützen. App+Masken+zu Hause testen können. So kann es gehen.
Ich wünsche Euch ein gutes Durchkommen durch diese Zeit. Irgendwie kommen wir da durch und am Ende feiern wir eine große Party. #bleibtgesund noch #stayathome und an die richtig „Alten“ #staythefuckathome, wegen euch, um euch zu schützen machen die Jungen den ganzen Zirkus mit. Passt auf euch auf! Laßt es euch gut gehen!