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Es gibt ihn schon
Die Zahlen explodieren, aber nicht gleich panisch werden, das passt nicht zu uns Deutschen. Üben wir Gelassenheit, das tun wir doch immer, okay, außer, wenn es darum geht Klopapier zu horten. Man könnte ja im Shutdown auf dem Klo sitzen und kein … nein so weit will ich nicht denken. Jedem das Seine auf seinem Klo.
Betrachten wir kurz die Situation: Die Zahlen steigen, die Gesundheitsämter kommen an ihre Grenzen. Unkontrollierter Anstieg. Bis jetzt, die Maßnahmen wurden erst letzte Woche beschlossen. Wir wissen aus Erfahrung der Vergangenheit und den Ausbrüchen in den Fleischfabriken, dass kurze Shutdowns hilfreich sind. Die Infektionszahlen werden sich nicht auf Null drücken lassen und das für die nächsten Monate nicht.
Der Gesundheitsminister Spahn ist infiziert, woher er es hat, wissen wir nicht, das aber zeigt, dass nicht nur die Bürger das Virus abgreifen können, sondern auch besonders geschützte Menschen. Gute Besserung für ihn. Betrachten wir weniger das explosive Geschehen, sondern das explizit in den Seniorenheimen. Nicht gut gerade. Jeder ist gefragt, aufzupassen. Nach Ansicht von Christian Drosten sollen künftig vor Besuchen bei Großeltern ab 50 Jahren, ja, die Altersgrenze hat er mal heruntergesetzt, eine gewisse Selbstquarantäne des Besuchs stattfinden. Okay, gute Idee, aber im Alltag kaum umsetzbar.
Es gäbe aber noch einen anderen Ansatz und ich meine, das sollte man in Erwägung ziehen in der Breite zuzulassen, quasi als Vortest. Die Firma Siemens Healthineers hat einen Test entwickelt, den man zu Hause durchführen könnte, weil das gesamte Equipment beiliegt. Ich habe mich erkundigt und eine Auskunft in diese Richtung so bekommen. Kommt mit mir, wir phantasieren dann mal gemeinsam.
Ein Test dieser Art hat eine Zuverlässigkeit, die über 90% liegen soll. Falsch, dieser Test hat das. Man muss die Probe in kein Labor schicken, braucht kein Gerät dazu, nur das, was beiliegt. Ich habe eine hochaltrige Mutter, die ich regelmäßig besuche. Der Rezeptionist dort, fragte mich, ich nehme an, weil ich nicht gleich nach Betreten der Einrichtung meine Hände desinfiziert hatte, sondern das erst an der Rezeption selbst gemacht habe, weil ich schwer getragen habe und einmal mehr das Gewicht der Tasche anheben, mir ersparen wollte. Vor der Desinfektion hatte ich nichts angefasst. Er forderte mich zurecht auf, meine Hände zu desinfizieren, als ich schon in meine Tasche gegriffen habe. Soweit alles gut, es gibt nichts zu kritisieren.
Während ich meinen Besuchs-Zettel ausgefüllt habe, fragte er mich, was ich denn sagen würde, wenn vor Betreten der Einrichtung ein Test gemacht werden würde, auf dessen Ergebnis ich dann rund 30 Minuten warten müsste. Dann ist das so, habe ich geantwortet, der Schutz der Bewohner ist höher zu bewerten, als 30 Minuten Wartezeit.
Nun gibt es aber obigen Test. Ich habe deswegen Kontakt zu Siemens Healtineers aufgenommen und die Auskunft bekommen, dass es für die Durchführung des Tests medizinisch ausgebildetes Personal braucht. Weil der Abstrich und so weiter… Ich bin da anderer Meinung, man sollte mehr Vertrauen in die Menschen haben, die diesen Test anwenden. Er würde weder die Maskenpflicht, noch die Abstandsregel ersetzen können. Dass er keine Dokumentenwertigkeit hätte und ein zweifelhaftes Ergebnis geprüft werden müsste, ist die eine Seite, die andere ist aber die, dass ich einen Test durchführen könnte, bevor ich die Senioreneinrichtung betrete. Selbst dann, wenn die Fehlerquote auf 70% herunterfallen würde, so sind diese 70 % von 100 gegenüber 0 von nix unglaublich wertvoll.
Der Selbstdurchführung des Tests steht dann aber auch noch das Gesetz im Weg, denn das Infektionsschutzgesetz sagt, dass nur medizinisches Fachpersonal usw… Wollen wir durch diesen Herbst/Winter einigermaßen ungeschoren kommen oder nicht?
Oben hatte ich erwähnt, dass Christian Drosten laut nachgedacht hat, dass es von Vorteil wäre, wenn sich jene, die andere über 50 Jahre besuchen, einige Tage in eine „quasi-Selbstquarantäne“ begeben sollen, was faktisch kaum durchführbar und in einigen Berufen illusorisch ist. Beruf, Kita, Schule was auch immer, stehen dazwischen. Dieser Test wäre an genau dieser Stelle sehr sinnvoll, selbst dann, wenn sich die Fehlerquote erhöhen würde, was ich eigentlich verneine, weil kein Mensch ein Interesse daran haben kann, dass die Zahlen weiter steigen und der Mensch sehr lernfähig ist und wenn es um seine Freiheit und den Schutz Schwächerer geht, gleich drei Mal. Ich bin der festen Überzeugung, dass das medizinische Personal die gleiche Fehlerquote entwickelt wie du und ich.
Wenn ein solcher Test erschwinglich in der Apotheke zu erhalten wäre, dann meine ich, ist das ein gangbarer Weg aus diesem Herbst/Winter heraus, in dem wir trotzdem Maske tragen und Abstand halten müssen. Vielleicht sollte Siemens Healthineers sich mit dem Gesetzgeber auseinandersetzen, um einen Weg über die Apotheke zu den Bürgern zu ebnen, um den Schutz der Hochaltrigen und auch von uns selbst zu erhöhen, um damit dann gemeinsam gegen das Virus zu gehen.
Wenigstens sollten wir die Wahl haben, ob wir einen solchen Test selbst und zu Hause durchführen wollen oder nicht, weil wir erwachsen und lernfähig sind. Das wäre natürlich gerade in der Grippe- und Erkältungszeit sehr wichtig.
Paßt auf Euch auf! Laßt es Euch gut gehen!