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MPs und K hatten eine Konferenz
Man muss schon besonders sein, wenn man in die Politik geht. Politiker sollten einerseits über gutes Sitzfleisch verfügen und obendrein beratungsresistent sein, vor allem, wenn der Vorschlag von der Gegenpartei stammt. Hausaufgaben sollte man allerdings erledigt haben, bevor man mit der Presse redet und man sollte tunlichst nur dann Politiker sein, wenn wie gerade kein schwer krankmachendes oder gar tödliches Virus spazieren geht.
Nochmals zur Erinnerung: Virus, hohe Infektionsrate, da keine Durchseuchung vorhanden ist. Betrifft alle Altersgruppen mehr oder weniger stark, ist in leider sehr vielen Fällen, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, tödlich. Es ist da, das ist kein Phantom, kein Fake-Virus, mit dem Völker überall in die Knie gezwungen werden sollen und selbst dort, wo Despoten regieren ist es aktiv. Man kannte es nicht, wusste nichts von ihm und man weiß immer noch nicht alles.
Die K hatte genaue Vorstellungen, die von der Wissenschaft gestützt werden, was sie wollte oder noch will. Im Moment gibt es noch keine nennenswerten Änderungen, da nach der Sitzung der MPs mit der K Differenzen offensichtlich werden, die das Handeln in dieser Zeit gerade deutlich erschwert. Na ja, die K hat es ziemlich leicht, sie tritt nicht wieder an, im Gegensatz zu den MPs. Das muss man sich merken. Die K ist Physikerin, die MPs eher nicht. Auch das sollte man wissen, denn wenn man sich durch das Thema Corona durchklickt, sieht man, dass es einige Physiker gibt, deren Job es ist Berechnungen anzustellen, bezogen auf viele Themen dieser Epidemie. Das läuft.
Wie ist der Stand? Es ist bei aller Liebe zum Detail immer noch schwierig vorher zu sehen oder zu bestimmen, was welche Maßnahmen bei den Fallzahlen bewirken. Der Stand ist der, dass der rasante Anstieg gerade eben etwas gebremst ist. Aber laut sämtlicher Wissenschaftler reicht das jetzige Abflachen der Kurve nicht. Es geht nach wie vor, um eine Überlastung des Gesundheitssystem zu verhindern und um das Verhindern, dass Menschen schwer erkranken oder gar sterben. Ein Blick auf die Lage vorhandener Intensivbetten, mahnt weiterhin zur Vorsicht. Ich rechne damit, dass die Maßnahmen nochmals verschärft werden, selbst dann, wenn ein Impfstoff eingesetzt werden kann. Ich muss sagen, dass bei den Maßnahmen in einigen Bereichen mehr Flexibilität erforderlich ist.
Immerhin eins muss man sagen, die Schnelltests sind nun in den Alten- und Pflegeheimen angekommen, aber und das ist ein wichtiger Punkt, nicht in den Krankenhäusern. Es wird nun angedacht, Schnelltests beim dortigen Personal einzusetzen. Zeit wird das jedenfalls. Während die Staatsdiener und alle höheren Beamten in der Bahn freie Plätze neben sich haben sollen, bleiben Bedienstete des Gesundheitssystems, jene, die an vorderster Front arbeiten, die direkten Kontakt mit den Patienten haben ungetestet und werden so unbewusst zu Virenträgern, auch hängen Schüler immer noch mit 29 Klassenkameraden in einem Raum, das ist keine gute Lösung.
Das nächste Thema sind nun mal die Schulen. Wie sehr das ein Thema ist, beim dem, wie im Gesundheitssystem auch, alle auf der Stelle treten, zeigt ein Interview, das gestern Abend nach der PK, Klaus Kleber geführt hat. Der Interviewte war der typische Fall von blabla. Interviewt wurde Joachim Stamp, FDP, Familienminister von Nordrhein-Westfalen. Er ist ein Paradebeispiel der Desinformation, er kannte eine Studie nicht, die beschreibt, dass bei 12.000 getesteten Schülern fast die Hälfte Antikörper hat. Ergo ist Schule ein Risikofaktor, auch wenn die Kinder keine oder nur geringe Symptome gezeigt haben, so tragen sie dennoch das Virus weiter. Obwohl Herr Kleber dem Mann gefühlt hundert Mal eine Brücke zu dieser Studie gebaut hat, hat dieser das ignoriert. Was ist die logische Folge daraus? Er jedenfalls hat seinen Job verfehlt.
Die Folge daraus muss die sein, dass jede Schule selbst entscheiden muss, ob sie die Klassen verkleinert, die Unterstützung von Hilfslehrern anfordert, Kurse auf zwei Mal gibt. Schüler, die schwach sind im Präsenzunterricht lässt, die anderen, besseren Schüler digital arbeiten lässt. Das ist der Weg, auch wenn es anstrengend ist. Es ist so oder so anstrengend. Es macht nur wenig Sinn, wenn Kinder in ihrer Freizeit nur einen Freund treffen dürfen, während sie im Unterricht in einer übervollen Klasse zusammengepfercht werden. Die Verkleinerung der Klassen ist, nicht nur in dieser Zeit, sondern generell ein Ziel. Wenn aber die Schulleiter eigenständig denken und agieren, dann fühlen sie die Schulräte und Kultusminister leicht düpiert. Ist denn nicht alles willkommen, um diese blöde Infektionszahl zu drücken? Aber bei allem Ungemach, trauen wir mal unseren Schüler zu, dass auch sie diese Zeit schaffen werden.
Ich erinnere nur mal an die beiden Kurzschuljahre, die meine Generation hatte, da hat auch niemand gejammert, das wurde durchgezogen und gut war.
Es fanden übrigens augenscheinlich, bezogen auf Montagsdemonstrationen, die zum Fall der Mauer führten, Städten Mini-Demonstrationen gegen das Corona-Virus und gegen die Maßnahmen und Auflagen statt. Ich finde das sehr anmaßend, hierzu die Montagsdemonstrationen von 1989 zu vergewaltigen und die Behauptungen, dass uns unsere Grundrechte genommen werden und man per Ermächtigungsgesetz eine Diktatur ansetzen möchte, ist so bescheuert wie die Behauptung, dass es das Virus nicht gibt. Man kann natürlich ohne eine Maske irgendwohin gehen, aber das ist wie beim Autofahren: Wenn man sich erwischen lässt, muss man die Konsequenzen tragen. Das ist im Übrigen auch auf das immer wieder angeführte Argument, niemand würde sich um die Verkehrstoten kümmern. Das ist falsch, es werden seit Jahren immer und immer wieder die Verkehrsregeln angepasst und so wurde die Zahl der tödlich verunglückten gedrückt. Man kann natürlich überall, wo es Verkehrsregeln brechen, aber da muss man dann mit der Konsequenz leben und auch mal seinen Führerschein eine Weile bei der Polizei ruhen lassen. Hiltmann beklagt sich immer er könne nicht, doch kann er, keine Frage, aber ob das schlau ist?
Im letzten Stepp, also im vorletzten Treffen der MPs waren Maßnahmen beschlossen worden, die uns alle betroffen haben. Das Treffen von gestern hat nichts Neues gebracht, die Zahlen der infizierten Menschen ist aber immer noch zu hoch und machen wir uns nichts vor, es gibt bereits Krankenhäuser, die ziemlich am Ende ihrer Aufnahmekapazität sind du bei denen Personal nicht nur fehlt, sondern ebenfalls infiziert ist.
Es gibt noch einige einfache Maßnahmen, die locker umsetzbar sein sollten:
Schnelltests beim Krankenhauspersonal, einschließlich Fiebermessen vor dem Beginn des Dienstes. Das ist natürlich doof, wenn man dann Infizierte findet, aber das verhindert dann das Hineintragen und die Verbreitung des Virus innerhalb eines Krankenhauses.
Kleinere Schulklassen, geteilte Klassen, Hilfslehrer, was auch immer, das verhindert hier eine weitere Ausbreitung und auch, wenn Kinder keine Symptome haben, so können Sie dennoch das Virus nach Hause tragen, nicht wahr Herr Familienminister Stamp? Das verhindert das Einschleppen in die Familien und dann wiederum das Weitertragen wohin auch immer.
Am Beispiel der Bundesliga, die regelmäßig testen, auch wenn das für einige ein Ärgernis darstellt, so zeigt genau das, wie wichtig auch präventives Testen ist, weil jene frühzeitig herausgefunden werden, die positiv und ohne Symptome sind und ansonsten zu Verteilungsmaschinen werden können, sobald sie im öffentlichen Raum unterwegs sind. Klassisches Beispiel.
Ich bin der Überzeugung, dass Maßnahmen sein müssen, darin besteht, außer bei einigen wenigen Bevölkerungsgruppen kein Zweifel. Aber ich meine, dass manchmal starres Handeln keine gute Idee ist, es fehlt den Schulen an Flexibilität selbst zu entscheiden zu können, ob und wie sie agieren wollen/müssen. Machen wir uns nichts vor, dass Kinder irgendwo auf dem Weg zu einem Abschluss „verloren“ werden, ist nicht allein abhängig von Corona, wird dadurch aber leider verstärkt. Ein Weg wäre es, diesen gefährdeten Kindern Präsenzunterricht zu geben, während die anderen zu Hause digital beschult werden.
Wir warten auf den Impfstoff und bis dahin müssen wir uns über die Zeit retten. Jeder jammert nun danach, dass die Politiker langfristige Pläne hätte vorlegen müssen, danach hat jedenfalls Frau Baerbock von den Grünen laut gerufen. Das kann „die Politik“ nicht machen, schon gar nicht die in Berlin, Sie erinnern sich? Föderalistisches System? Sie kann einen leichten Leitfaden ziehen, aber wie und was in der weitern Entwicklung mit dem Virus geschieht? Hellsehen kann niemand. Ja, zugegeben, vielleicht wurde irgendwann wertvolle Zeit vertändelt, aber Schule ist immer noch Landessache, Frau Baerbock und wenn Sie sich erinnern, sind es auch Grüne, die hier mitregieren. Was haben diese Kollegen denn geliefert? Nichts.
Jetzt mal Butter bei die Fische. Gut, wir haben sorglos im Sommer gelebt, auch wenn wir alle wussten, dass der Herbst und der Winter kommen werden. Aber wir sind doch alle pfiffig genug, um uns einzurichten, auf die jetzigen Begebenheiten einzustellen. Herrgott, irgendwie werden wir über diese Zeit kommen und wenn sie durch ist, dann können wir wieder zu unserer alten Ordnung zurückkehren, was an manchen Stellen nicht wünschenswert ist. Da muss eine ganze Menge noch passieren und wer auch immer nach der Kanzlerin das Amt übernehmen wird, der möge demütig genug sein, um sich daran zu erinnern und all die Versprechen, die gemacht wurden, umsetzen. Es wird nicht alles gleich umsetzbar sein, aber so manches sollte doch „gleicher“, heißt schneller gehen und es darf nichts vergessen werden.
Bleibt gesund und passt auf Euch auf! Laßt es Euch gut gehen!