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Artikel-Schlagworte: „Herbst“

Aluhütchen-Verleihung

Helmut Schmitt, ehemaliger Kanzler unseres Landes, erklärte in einem Interview, dass er jeden Tag die BILD-Zeitung lesen würde, um zu wissen wie das Volk denkt. Ich übernehme jetzt keine wirkliche Garantie darüber, ob mein Gedächtnis hier noch richtig funktioniert, aber manche Dinge merkt man sich halt, irgendwie. John F. Kennedy sagte: „Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann, sondern was ihr für Euer Land tun könnt.“

Diese beiden Sätze haben so gar nichts miteinander zu tun, waren mir aber heute Morgen eingefallen, als ich online Zeitung gelesen habe. Wir alle wissen, dass niemand der Vierbuchstaben-Zeitung liest, aber jeder weiß, was da geschrieben steht. Man muss sie auch wirklich nicht haben, zu keiner Zeit und an keinem Ort. Aber auf meinem Weg durch die Online-Zeitungen kam ich auch bei dieser Zeitung und habe eine Schlagzeile gelesen, die ich am Ende meines Berichts einfüge.

Und da dachte ich spontan schwubbeln die jetzt? Sind das jetzt Verschwörungstheoretiker? Nein, das sind sie nicht, aber ich bin der Meinung, dass sie aufhetzen, dass sie bewusst im Auge behalten, dass man die Schwubbler-Szene immer mal aufheizen muss, dass man die Schuld den Politikern geben muss.

Wie meint das Blatt diese Überschrift? Sie sind sauer, dass die Politiker Reisewarnungen herausgeben? Dass sie vor einem heißen Corona-Herbst/Winter warnen? Wenn diese Schlagzeile samt der Unterschlagzeile, die hier deutlich schwerer trägt, dazu beiträgt, dass das Volk so denkt, dann haben wir den Kampf gegen das Virus verloren, noch ehe wir in die kalte Saison gegangen sind. Verloren in diesem Moment, an diesem Morgen.

Gestern erklärte Christian Drosten, dass es jetzt erst richtig losgehen wird. Er hatte mit dem Verlauf der Epidemie, verursacht durch das, Anfang des Jahres noch unbekannte Virus, hierzulande ziemlich Recht, was auch kein Kunststück ist, da er weiß, wovon er redet. Er ist ein weitweit anerkannter Wissenschaftler, der durch alle anderen nationalen Virologen in seiner Meinung weitestgehend unterstützt wurde.

Was mich, an dieser Schlagzeile samt ihrer Unterschlagzeile so ärgert, ist, dass all das, was gerade geschieht, den Politikern in die Schuhe geschoben wird.

Es sind die Bürger, die feste Feste feiern als gäbe es keinen Morgen, die Partys in Hot-Spot-Gebieten feiern und den Mist im Gepäck haben, wenn sie nach Hause kommen. Sollen sie, sie sollen feiern bis die Schwarte kracht, aber dann bitte Abstand zu anderen halten, Maske tragen, auf Hygiene achten und eine APP haben, die sie warnt. Weiß das diese Zeitung nicht? Hatte sie nicht selbst von Partys und Familienfeiern berichtet, die sich als Hot Spot entpuppt haben? Wäre es nicht sinnvoller, zu schreiben: Los Leute, packen wir das an, wir verteilen mit jeder gekauften Zeitung eine Maske, helft und unterstützt unsere Politiker, helft unserem Land, unseren Krankenschwestern, den Ärzten, den Schulen und Kindergärten, helft unseren Kindern und Alten. Helft den Gastronomen, den Sportstätten, der Kulturszene zu überleben.

Das ist natürlich sehr unspektakulär solche Worte zu schreiben, das hat nichts, das aufreißen kann, das schwubbelt nicht, das macht einfach nichts, außer uns allen zu helfen, um durch die nächsten Wochen und Monate zu kommen, außer unserem Land zu helfen. Nicht die Politiker haben es in der Hand, wir, das Volk, sind es, die den Verlauf bestimmen. Deswegen bekommen dieses Blatt von mir einen Aluhut, nicht, dass sie Verschwörungstheorien schreiben (was nicht ist, das kann noch werden), aber Mist auf jeden Fall. Das hilft nicht, das bringt uns nicht voran auf unserem Weg durch diesen Winter. Es steht nicht die Frage im Raum, wer die Herbstferien nimmt oder nicht, sondern wie wir da durch kommen, alle gemeinsam und nicht gegeneinander.

Lasst Euch nicht beschwubbeln, ja ich finde diesen Ausdruck gar nicht so schlecht und passend. Der Herbst beginnt und es wird heftig werden. Wenn das Tragen einer Maske einen Teil der Virenlast nimmt, dann ist das schon gut. Es tut nicht weh, eine Maske zu tragen, und ja, es ist nicht immer angenehm, aber jammern und lamentieren hilft nichts: Laßt es Euch gut gehen!

Herbstgeflüster

Wir wissen alle und für die 711er nochmal ganz speziell: Ob ihr wollt oder nicht, es ist immer noch da, es lässt sich nicht einfach wegbrüllen, es gehört aber, anstatt idiotische Theorien und Verweigerung des Maskentragens mehr Empathie dazu diese Krise im Griff zu halten, und zwar so, dass auch jene nicht alleine gelassen werden, denn wir unser Leben verdanken, und dass jene, die unsere Zukunft sind, nicht außen vor bleiben, unsere Kinder.

Vorschlag an die 711er und Verschwörungstheoretiker: Setzt mal die Aluhütchen ab und packt mit an, um zu vermeiden, was zu vermeiden geht.

In welchem Herbst lebe ich gerade? Ich glaube, ich bin zu alt für den ganzen Mist. Heute Morgen lese ich, dass in China ein Mann für 17 oder 18 Jahre ins Gefängnis gehen muss, weil er Präsident Xis Handling in der Pandemie kritisiert hat. In Russland benutzt ein Präsident sein Volk als Versuchskaninchen und versucht seine Gegner zu vergiften. In Belarus glaubt ein alter Mann, an der Macht bleiben zu müssen, der seinem Volk die Freiheit nimmt, eine bessere Regierung in freier Wahl zu bestimmen, in Südamerika brennt einer eine der Lebensadern dieser Erde, den Urwald aus und überlässt sein Volk obendrein dem Virus.

In USA regiert ein Mann, der das gar nicht kann. Seit er an der Macht ist, hat er Jobs geschaffen ja, aber das klappte nur deswegen, weil die Weltwirtschaft in sich auf hohem Niveau gestanden war. Selbst ohne Covid 19, wenn die Weltwirtschaft der natürlichen, ökomischen Zyklen folgend, sich abgeschwächt hätte, stünde die USA nicht besser da, als sie das jetzt tut. Die USA, die einst einmal Supermacht war, die Kraft hatte, andere Staaten mitzuziehen, steht gerade auf tönernen Füßen und wackelt hierauf bedrohlich und wenn sie fällt, dann fallen wir alle mit. Ein Parameter, den ich persönlich für sehr gefährlich halte, ist der, dass die Verschuldung der USA bei 100% liegt, woran D.T. nicht unschuldig ist. Dazu kommt die massive Anzahl an arbeitslosen Menschen, was durch Covid 19 verursacht ist.

Ein weiterer Punkt, den ich persönlich für gefährlich halte, ist der, dass die USA aus jeder Modernisierung bezogen auf die Einhaltung geringerer CO²-Werte ausgestiegen ist, dass ihr egal ist, wie es mit unserem Planeten weitergehen wird. Früher oder später, siehe unsere eigene Autoindustrie, wird sich das insofern bitter rächen, als dass die Produkte aus den USA nicht mehr auf einem hohen Niveau produziert werden können und das Lan international abgehängt werden wird. Das könnte sich die EU zu Nutze machen, um eine bedingte wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen. Die von D.T. eingeleitete Isolation wird bittere Realität werden. Das ist natürlich alles sehr viel komplexer, aber einfach mal so platt gesagt.

D. T. hat das Land in sich gespaltet, in seinen Grundwerten zerstört. Er verweigert den Bundesstaaten, die von Demokraten regiert werden, Hilfen, die sie dringend brauch, missachtend, dass dort auch Menschen leben, die ihn gewählt haben. Er wiegelt Menschen gegeneinander auf und ich bin mir ziemlich sicher, dass radikale Rechte aus seiner eigenen Partei so manche unruhige Nächte wie in Portland angestachelt habe, sonst würde sein Spruch von „Law & Order“ keinen Sinn machen. Wenn alles friedlich wäre, fehlten hierzu die Argumente.

Vergangenen Freitag ist eine Ikone gestorben, Ruth Bader Ginsburg. Eine weltweit bekannte und geachtete Frau, die sich für die Rechte der Frauen eingesetzt hat. Das hat auch eingeschlossen, dass sie dem Staat verweigert hat, sich bei der Frage pro oder gegen eine Schwangerschaft einzumischen, um ein Beispiel zu nennen. Schon vor Jahren gab es Artikel für die erste Frau am Supreme Court. Sie war ein Mensch von enormem Feingefühl, sehr liberal, sie traf auch sehr unpolitische Entscheidungen und war von feinem Humor. Amerika verliert in ihr eine taffe Frau, ein wahrer Verlust.

Da wären wir dann bei gesellschaftlichen Fragen, die auch hierzulande immer wieder aufbranden. Gerade hat Friedrich Merz eine Äußerung getan, die ihn dorthin stellt, wo ich ihn immer vermutet habe: in einem vorsintflutlichen Steinzeitalter. Er hat Schwule und somit auch Lesben in einem Atemzug mit Pädophilen genannt. Das ist zutiefst verwerflich und zeigt einmal mehr, dass dieser Mann nicht fähig ist, unser Land in die Zukunft zu führen. Abgesehen davon, dass er immer wegläuft oder abtaucht, wenn es brenzlig wird, ist er kein Mann für Krisen und kein Mann für eine moderne Nation. Abgewählt, noch bevor er überhaupt gewählt ist!

Zur Erklärung, nur einer der Unterschiede was Homosexualität und Pädophilie bedeutet: Seit Jahrhunderten gilt es als verwerflich als Mann einen Mann und als Frau eine Frau zu lieben. Warum eigentlich? Eigenartigerweise hat man homosexuelle Männer immer irgendwie mit Kinderschänden in Verbindung gebracht. Okay, bei der katholischen Kirche schien das obligat zu sein. Aber grundsätzlich sollte das nun mal langsam aus den Köpfen raus. Pädophilie in ihrem Fahrwasser immer das Beschränken und Zerstören der Unversehrtheit von Kindern zur Folge.

Homosexualität von Männern und Frauen, also schwul oder lesbisch sein, ist nichts anderes als Liebe zwischen Männern und zwischen Frauen, die man nicht verhindern kann, die man nicht ändern, nicht heilen, nicht ignorieren kann. Sie ist da, sie nicht anormal, sie ist kein „Falschgepoltsein“, sie hat ein Recht darauf in unserer Gesellschaft akzeptiert zu werden, wie die Liebe zwischen Mann und Frau. Die homosexuelle Liebe in Frage zu stellen, zu versuchen ab Absurdem zu stellen, ist diese Liebe totzuschweigen, ist ebenso hirnrissig und altertümlich und hat nichts, absolut nichts mit Werteverfall zu tun, weil sie da ist und im Gegenteil stellt sie eine Wertsteigerung für Toleranz dar. Friedrich Merz kann das augenscheinlich nicht akzeptieren, wie gut, dass er frühzeitig gezeigt hat, dass er sich hier gegen Liebe stellt.

Machen wir uns auf in diesen Herbst. Die USA sind im Endspurt, die Wahl endet am 3. November, begonnen hat sie bereits in einigen Staaten. Ein Präsident, der Angela Merkel in einem Telefonat als „stupid“ bezeichnet, weil er erfolgreiche Frauen hasst, der sich über alles stelle, weiß ich nicht, ob ich ihn wählen würde.

Machen wir uns in einen Herbst und wünschen dem Volk von Belarus viel Erfolg dabei den Präsidenten zu stürzen. Übrigens sollte die EU darüber nachdenken, ob sie nicht das Mehrheitsverhältnis einführen, anstatt Beschlüsse nur einstimmig fassen zu können.

Machen wir uns auf in einen ungewissen Herbst, mit einem Virus, von dem wir nicht wissen, wie gut wir es kontrollieren können oder ob es uns seine Launen diktiert. Setzen wir uns alle dafür ein, halten Abstand, waschen Hände, tragen Masken.

Kommt gut durch diesen Herbst und: Laßt es euch gut gehen!

Der Herbst ist da, der Winter kommt ganz sicher

Sagte ich schon, dass es heute Morgen draußen saukalt gewesen war? Nein, na dann mache ich das jetzt. Es war heute Morgen da draußen saukalt. Die Autoscheiben waren beschlagen, ein eindeutiges Zeichen und angemessene Vorbereitung darauf, dass man im Winter gelegentlich selbige vom Eis befreien muss. Nein, das ist nicht lustig, vor allem dann, wenn denkt ‚och, das war gestern auch nicht so schlimm‘ und verzichtet darauf diesen netten Scheibenschutz anzubringen. Dumm gelaufen, oder? Diesen Beitrag weiterlesen »