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Pakt mit dem Teufel

Ich bin Deutsche und gelegentlich nagt auch an mir der Selbstzweifel. Ja so ist das, bei allem Optimismus der mir eigen ist, egal ob konditioniert oder in die Wiege gelegt. Manchmal frage ich mich und ich bin mir sicher, dass es vielen auch so geht wie mir woran es liegt, dass es manchmal flutscht und manchmal eben nicht. Ich frage mich auch, ob man dem Teufel seine Seele verkaufen muss, um ans Ziel zu kommen, wobei mir ein Film einfällt, dessen Name ich gerade nicht parat habe, aber darauf gehe ich später noch ein. Bei der Sache mit dem Teufel bin ich mir sicher, dass es vielen anderen auch so ergeht.

Dann liest man ein Buch, ich gehe weder auf den Autor noch auf den Titel ein, der Tipps gibt, die kein Mensch und die Welt auch nicht braucht und der am Ende impliziert, dass, wenn alles nicht funktioniert Mensch die Schuld selbst dran trägt und der einzige, der von Deinem Dilemma profitiert ist er und kann sich eins ins Fäustchen lachen. Ich will nicht zum Ausdruck bringen, dass jeder Ratgeber schlecht ist, nein um Himmels Willen, aber solche dieser Art sind es schon. Kommen wir zu den Selbstzweifeln. Du gibst ein Angebot ab, ich schreibe ein Buch wie zum Beispiel das „Rosenspiel“, ein anderer bastelt die beste Webpage, der nächste bäckt die tollste Torte, schmiedet das schönste Stück Schmuck, der Fußballer das tollste Tor schießt und alles, was man sich vorstellen kann. Man ist also eigentlich am Ziel, freut sich über das Gelingen. Das ist die eine Seite der Medaille. Perfekt denkt Mensch, jetzt geht das ab, denn das ist toll, egal was es ist, es ist der Knaller. Nur, es interessiert niemanden und Mensch rackert sich ab, um sich bekannt zu machen, denkt nach und überlegt, macht und tut. Am Anfang hat er keinen Zweifel an seinem Produkt, gar keinen, absolut nicht. Never ever! Nur der Markt ist ziemlich dicht, egal was immer er auch tut, verdammt und verflixt noch mal, er kommt nicht voran, es geht nicht weiter. Beim „Rosenspiel“ war das noch schlimmer, denn es hatte einen Verlag, der insolvent gegangen war, was natürlich sehr geschadet hat. Aber ich bin Optimist, Ärmel hoch, zupacken, ran an den Speck. Aber irgendwann, wenn Mensch der 398tausendste Mal seine Werbung gepostet hat, was wirklich keinen Spaß macht, sich durch die Gruppen zu klicken und das, was man entworfen hat, zu posten, weil Mensch denkt er nervt, was ihm egal sein kann, aber dann fragt er sich „was soll das, was mache ich hier? Wenn niemand ein richtig gutes Buch lesen will, dann liegt das entweder daran, dass ich PR nicht beherrsche, oder die potentiellen Leser die Qualität des Buches nicht erkannt haben. Nun kommt der Punkt, da man bereit wäre dem Teufel seine Seele zu verkaufen. Es geht nicht um den Erfolg prominent zu werden, um Himmels Willen, nicht für den Preis, den man bezahlen müsste, aber es geht einfach um den Lohn der Arbeit. Wenn ich für etwas mein zurückgezogenes Leben aufgeben würde, dann wäre das sehr viel mehr für das „Gänseblümchen“ und dem Zweck das Dravet Syndrom in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Für nichts sonst. Aber das ist ein anderes Thema über das ich schreiben werde, wenn in wenigen Tagen sich der Tag jährt, den keine Mutter, kein Vater leben möchte. Kommen wir zum Teufel zurück. Also verkaufen wir unsere Seele. Na so was. Wo ist denn der Teufel, der sie haben will? Das fiel mir ein, weil mir eben jener Film eingefallen ist in dem eine Maklerin (ich glaube sie war eine) ihre Seele dem Teufel verkauft hat, der ihr dafür immer den richtigen Tipp einflüsterte. Irgendwann aber ging das schief, weil sie nicht mehr mit dem Teufel spielen wollte und der dann böse wurde und sie ins Verderben geschickt hat. Sie verlor alles, fast alles, denn da waren plötzlich die Kollegen, die all ihr Hab und Gut ersteigerten, nur um es ihr zu überlassen, irgendwie so in der Art, das ist ewig her, dass ich diesen Film gesehen habe. Genau weiß ich nicht mehr wie der ausgegangen war, auf jeden Fall hatte sie ihre Seele wieder und alles war auf Anfang, einmal „Reset“ also. Würde Mensch das machen? Insofern als er Adressenkäufern trauen würde, die ihm den Himmel auf Erden versprechen, oder all so was in der Art. Das machen sicher einige, nein ich nicht, ich quäle mich durch die Gruppen und poste brav selbst die Werbung zu meinem Roman und ab und zum Gänseblümchen, das dies gar nicht braucht.

Raus mit der Sprache, wer von Euch hat nicht schon daran gedacht einen Pakt mit dem Teufel eingehen zu wollen, nur damit etwas in Schwung kommt, nach dem tollen Tor noch eins folgt, nach einer Torte eine weitere bestellt wird, weil der Konsument weiter empfohlen hat, nach einem Schmuckstück ein weiteres bestellt wird, weil man weiter empfohlen wurde, nach einer Webpage die nächste kommt, weil der Kunde zufrieden war und die folgenden Kunden dann nicht anfangen am Preis zu verhandeln, der eh schon mehr als moderat ist, ein Bild sich verkauft, ein Manuskript, ein Film, eine Idee?

Nein, das ist nicht pessimistisch, aber ich glaube jeder von uns war schon an diesem Punkt wo er sich fragt warum geht das nicht, das ist doch super! Ich weiß es, weil ich auch Kontakte habe, die immer mal an sich zweifeln und sich fragen, wenn nicht jetzt, wann dann? Um am dem Thema der vergangenen Wochen anzuknüpfen. Am Ende aber glaube ich, dass der Pakt mit dem Teufel doof ist, weil da dann die Seele fehlt und ich glaube, dass sich das nicht gut anfühlt. Laßt es Euch gut gehen!

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