Archiv
Kategorien

Öffentliche fahren in Berlin

Ich bin jetzt einige Mal mit der U-Bahn gefahren und zwar immer am Abend hin und drei Stunden später wieder zurück. Es ist interessant, zugegeben, aber gelegentlich auch heftig lästig. Nein, nicht das Fahren selbst, auch nicht die „normalen“ Reisenden. Das alles ist es nicht, was mir ordentlich auf den Keks geht, es sind diese seltsamen Figuren, die wie Schmeißfliegen die Bahnhöfe und die Bahnen bevölkern.

Man könnte ein Vermögen loswerden, wenn man jedem der da hereinkommt etwas erzählt Geld geben würde. Es mag sein, dass die Leute harmlos sind, aber angenehm fühlt es sich nicht an. Gestern Abend auf dem Heimweg, kam der erste Bettler gleich auf der U-Bahnstation, nicht nur, dass er den Becher hinhält, nein er kotzte uns dann auch noch an, dass wir uns nicht wundern sollten, wenn man uns, ich stand mit einer anderen Frau zusammen, eines Tages den Schädel einschlagen würde. Hallo? Geht das noch? Ich meine von ihm ganz sicher nicht, dazu war er uns körperlich unterlegen. Aber das wäre so als würde ich bestimmten Personen, mit denen ich mich gerade streite die Pest an den Hals wünschen würde. Nein, das ist nicht meine Art und Weise mit anderen Menschen umzugehen. Gut, die U-Bahn kam, wir stiegen ein, was hätten wir auch sonst auf dem Bahnhof machen sollen? Kaum eine Station gefahren, erzählte ein Typ, ohne jede Betonung in gleicher Lautstärke keine Ahnung was und als er merkte da geht nix, stieg er aus. Keine zwei Stationen weiter stieg eine Frau aus gleichem Grund ein. Klar sollen sie machen, was sie wollen, so lange sie niemanden angreifen, aber Thema war die Tage in Berlin ob Fahrgäste sich in den öffentlichen wohl fühlen. Dann verbannen sie Alkohol aus den U-Bahnen, aber an der Stelle gucken sie weg, oder sind nicht da. Ja, ich weiß sie können nicht überall sein. Ich meine schon, wenn sie ab und an mal die „Sheriffs“, die sonst Fahrkarten kontrollieren einfach mal mitfahren lassen. Das spricht sich herum und hört dann vielleicht auf oder wird weniger.

Ich habe keine Angst, dazu bin ich nicht der Typ, aber ich bin nicht der einzige Fahrgast in der U-Bahn. DA fahren Menschen mit, die Angst empfinden, wenn Typen auf dem Bahnhof herumlungern und betteln und ihnen dann voraussagt, dass ihnen irgendwann die Köpfe eingeschlagen werden würden. Das geht gar nicht. Das sind nicht die „stinknormalen“ Obdachlosen, ich weiß gar nicht wie ich das bezeichnen soll. In den U-Bahnen, die da hereinkommen irgendetwas erzählen, das sind organisierte Bettler. Es ist nicht der einzelne Mensch, der mich stört, es ist das Gefühl, dass Bettelei einen ekelerregenden Beigeschmack bekommen hat. Ein Bettler, mein Gott, das war früher ein seltenes Exemplar, das man als Kind ordentlich gemustert hat. Und heute? Wir werden mehr und mehr von organisiertem Verbrechen auch hier konfrontiert und was passiert dagegen? Nichts und bringe mal einen Standardspruch eines Mitmenschen in solchen Fällen: Die Autofahrer kassieren sie immer ab, aber dort wo sie mal richtige Arbeit leisten könnten, sind sie nicht zu sehen.

So genug abgemeiert. Ich wünsche euch ein tolles Wochenende. Das Wetter soll werden, den Menschen, die mit dem Hochwasser zu tun haben, wünsche ich viel Kraft. Vielleicht können ja ein paar mehr Helfer kommen. Den anderen rate ich rauszugehen, spazieren zu gehen, einfach genießen und: Laßt es Euch gut gehen.

 

Kommentieren