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November, kein Grund dunkel zu sehen

November, wir sind angekommen im Herbst. November, der gefühlsmäßig dunkelste Monat des Jahres. Da kommen wir erst aus dem Sommer, dann dem goldenen Oktober und dann? Rumms und wir sind mitten drin im Novemberwetter. Das macht die Stimmung weder lustig noch fröhlich. Früher, schon ein paar Jahre her, da endete an Samstagen die Musik Schlag Mitternacht, wenn der Sonntag einer jeder Feiertag war, die man als junger Menschen nicht haben muss. Das war ätzend und das Warum blieb uns verborgen. Warum nur?

Wie das heute ist? Ich schätze mal die jungen Leute können auch nach Mitternacht weiter feiern, gut so. Nicht mehr als Recht. Auch wenn ich Traditionen schätze, sie nicht verkehrt finde, gehören das nicht zu meinem Repertoire. Zurück zum November. Vielleicht ist das weniger das Wetter, das manche Menschen depressiv macht, sondern eher diese Gedenk-Tradition, die der November mit sich bringt. Früher, da hofften die Frauen, dass der 1. November schon so kalt war, dass man den Persianer, den Pelz und was nicht noch alles spazieren tragen konnte, natürlich einmal über den Friedhof, sehen und gesehen werden. Zu den Persianern, kamen die schwarzen Handtaschen und die dunklen Schuhe aus dem Schrank, die bis dato dort ein dunkles Dasein gefristet haben. Also alles einmal draußen durchlüften lassen. Sowohl meine Ma, als auch meine Schwiegermutter gehörten auch zu den Kandidatinnen, die schwarz behandtascht am 1. November diese samt schwarze Schuhe einmal über den Friedhof getragen haben. Natürlich in den vergangenen Jahren, gar Jahrzehnten nicht mehr, da haben sie jene vergangene Tradition belächelt. Außerdem gerieten die Persianer aus der Mode und blieben sodann im Schrank, oben auf dem Boden. Was wäre eigentlich trügen wir alle helle Kleidung im November? Weiße Taschen, weiße Schuhe? Klar wir würden fluchen, weil die Schuhe nach einem ausgedehnten Spaziergang eben nicht mehr weiß sein würden, aber wäre das, angesichts einer besseren Stimmung nicht egal?

Auf der anderen Seite, November hin und her, ist das nicht die Zeit, in der wir es uns gemütlich machen können? In der wir die langen, dunklen Abende, auf der Couch in eine Decke eingemummelt genießen können? Ein Buch lesen, einen Tee oder ein Glas Wein dazu, und abgetaucht in die Welt der Phantasie. Oder Vorbereitungen für Weihnachten treffen, Rezepte ausprobieren, Dekokataloge wälzen, sich über Geschenke Gedanken machen. Ist das nicht deutlich angenehmer, als aus dem Fenster zu schauen und zu denken „Sch… November!“. Think positive! Geht aber auch nicht immer, ich weiß. Trotzdem ein Versuch ist es wert. Ich weiß nicht weshalb, aber ich freue mich auf Weihnachten. Ich muss keine Unmengen Plätzchen backen, kann mir mit Ruhe Gedanken machen, wie ich das gestalten kann. Passt alles, wird sicher gut werden, keine Frage. Ich kann Euch nur raten schaut nach vorne, rüstet für die kommende Adventszeit auf und dann geht der November auch rasche vorbei. Trotz grauem Wetter und Regen: Laßt es Euch gut gehen!

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