Molly
Ich bin ein Familienmensch, daraus mache ich kein Geheimnis und heute hat meine jüngste Tochter Geburtstag. Ein besonderer Tag und nein sie heißt nicht Molly.
Sie macht eine Ausbildung, während der sie im Schichtdienst eingebunden ist. Schätze mal, dass sie danach studieren wird. Was schenken? Ihr sehnlichster Wunsch war ein Sessel und sie hatte auch einen im Auge, einer aus dem schwedischen Möbelhaus. Einen Sessel, wenn man das so nennen kann, bekommt sie schon, aber einen ganz anderen. So, das sind mal die Grundinformationen für Euch.
Nun nehme ich Euch aber auf einen ganz anderen Weg mit: vor einiger Zeit schrieb ich hier im Blog, dass Bruce Willis nicht mehr hoch laufen würde. Das ist inzwischen behoben und er kommt wieder. Damit meine ich meinen Laptop. Ich nannte auch mal James Bond mein eigen, einen wunderschönen Audi, dunkelblau, fuhr locker 220 km/h, hatte Sitzheizung, Klimaanlage, alles was das Autoherz begehrt. Na ja und der wurde mir geklaut. Ich kann Euch sagen, wenn ich den erwische, der mir mein Auto geklaut hat, der wünscht sich, dass ihn die Polizei vor mir bekommt hätte. Das ist so gemein, da waren zwei Sonder-CDs drin, an denen ich nicht minder hing. Meinem James Bond trauere ich immer noch nach, auch wenn nicht ganz klar ist, ob er heute noch laufen würde, denn er hatte bereits über 280.000 gefahrene Kilometer auf dem Buckel.
Was hat das mit Molly zu tun? Wir hielten wegen des Geburtstagsgeschenks also mehr oder weniger Familienrat, Oma sagte schon länger sie würde gerne… Also gut, auf die Suche gemacht: einen Gebrauchten. Einen gebrauchten Kleinen. So einfach war das alles nicht. Die Familie Smart ist als Gebrauchte mit vielen gefahrenen Kilometern immer noch schweineteuer und es wurde ja eine Obergrenze gesetzt, die einzuhalten, dank der Abwrackprämie nur sehr schwer möglich ist.
Übrigens mein erstes Auto, das hatte ich noch bevor ich meine Führerschein hatte, war ein VW Käfer. Es war das Auto der Freundin meines Bruders. Er kostete damals 1.500 DM. Wie viel Kilometer er damals hatte, das weiß ich nicht mehr, aber er war azurblau. Ein wunderschönes Blau und er war schnell – für die damalige Zeit. Zugegeben berghoch fiel er immer ein wenig ab und wenn der Berg höher war, dann auch mal ein wenig mehr, aber bergab, da kam er in Fahrt. Er brachte uns nach Italien, nach Spanien, öfter ins Elsaß, das von unserem Heimatort nur ca. 80 km entfernt ist. Wir fuhren öfter mal den Rhein entlang, nach Heidelberg und in die Pfalz sowieso. Er war stets zuverlässig und hatte keinen Namen, damals hatte ich noch nicht diese Eingebungen.
Nach den Gesprächen mit sachkundigen Menschen, intensiver Suche im Internet wurde ein, dem Budget entsprechendes, Auto gefunden. Ein Freund, der ihr Pate ist, befand ihn nach den Daten, die ich ihm vorgelesen habe, für gut und so wurde der Deal geschlossen, als das Auto bei Sichtkontakt das gehalten hat, was die Anzeige versprochen hat. Ein metallicroter Nissan Micra, Baujahr älter, gefahrene Kilometer verhältnismäßig wenig, kann sie ab heute ihr eigen nennen, egal ob es heute mit der Zulassung noch klappen wird oder nicht.
Das Auto strahlt Gutmütigkeit und Zuverlässigkeit aus, muss also eine sie sein. Welch anderer Name wäre dann für sie passender als Molly? Also habe ich sie in meinem Innern Molly getauft. Den Kauf des Autos wollten wir vor ihr geheim halten, aber das klappte ja nur bis zu dem Punkt, da sie die Ummeldung auf ihren Namen unterschreiben musste. Sie hat von Molly erfahren und wie nicht anders zu erwarten war, dieser Name gefällt meiner Tochter nun ganz und gar nicht. Sei es drum, wie werden sehen wie das alles klappt und egal wie es heißen wird, sie wird so schnell, hoffe ich, nicht wieder auf den Bus schimpfen müssen, der gerade am Sonntag früh, wenn sie zum Dienst muss, alles andere als günstig fährt. Und ein Sessel ist das auch, allerdings hat der nun vier Räder und ist nicht aus dem schwedischen Möbelhaus.
Übrigens meine Süße haben wir uns heute noch nicht richtig gesehen: Happy Birthday, mein Kind, alles Liebe und Gute und fahr‘ vorsichtig. Ich hab‘ Dich lieb.
dein erstes erinnerte mich an mein erstes, auch ein vw käfer auch azur, kennzeichen wi-z, das ich dann leider ändern musst, viel gekostet hat er auch nicht und ich hatte zwei männer mit, die sich den ansehen sollten, ob der auch was taugt. am vw käfer habe ich die grundzüge der mechanik eines autos gelernt
Liebe Barbara,
mein erstes Kennzeichen war LU-MZ 759. Wenn man mit diesen Autos fertig war, dann hat man sich in Mechanik bestens ausgekannt. Das kann ich nur bestätigen :-).
Herzlich
Gitta