Letzter Quotenplatz ZDF
Das ZDF ist gerutscht. Auf den letzten Platz, im August, bezüglich der Einschaltquoten. Das nicht so ganz zu Unrecht. Eindeutiger Quotenkönig ist der Sender RTL. In dieser Quotenliste finden wir allerdings nur die acht größten Sender unseres Landes. RTL, Pro7, Sat1 und Vox hängen ARD und ZDF ab. Zwischen ARD und ZDF ist dann nur noch Kabeleins zu finden. Wundert das jemand?
Mich nicht. Ich schreibe jetzt nicht über den qualitativen Inhalt der gesendeten Beiträge, das muss jeder für sich selbst bestimmen, wie hoch er oder sie die Meßlatte legen möchte. Wenn ich mir vorstelle, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihr Geld von uns bekommen und das nicht wenig, die anderen Sender sich ausschließlich über Werbe- und andere Einnahmen finanzieren, bekommt man das große Grausen. Nehmen wir das Programm von ZDF und betrachten uns den reinen Unterhaltungswert, dann sehe ich zum Beispiel am Samstagabend zwei Krimis im Angebot. Da wurde zum Beispiel Belle Bloch ausgestrahlt und ich frage mich, ob sich da jemand die Mühe gemacht hat, das anzuschauen bevor der Gebührenzahler damit gequält worden ist.
Bella Block war an diesem Abend nur Katastrophe, überaus langweilig und in der gewohnten Art und Weise wie hierzulande Filme gedreht werden, dunkeldüstergrau. Ich habe schon einige Bella Blocks gesehen, aber der war der Gipfel aller und so schlimm, dass ich abgeschaltet habe. Versäumt habe ich nichts, da danach irgendein quietschalter Krimi von annozwick ausgestrahlt wurde, was an sich eine Unverschämtheit ist, weil der Knabe jeden Samstag über den Bildschirm huschen darf. Das ist eine uralte Konserve! Das am Samstagabend! Das ist eine Unverschämtheit. Um das klar zu stellen, ich erwarte nicht jeden Samstag neue Filme, aber ich möchte nicht jeden Samstag, zur besten Sendezeit, die alten Blechdosen sehen.
Dazu kommt, dass bei es bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, dazu gehört auch die ARD, problematisch scheint, Filme, die gedreht werden an den allgemeinen Zeitgeschmack anzupassen. Das bedeutet nicht, dass der Inhalt ein anderer sein muss, sondern einfach das, was das Auge sieht sollte moderner sein. Ich weiß, dass all die Versuche der Produktionsfirmen, samt ihrer Drehbuchautoren, bislang gescheitert sind, ihre Filme moderner zu gestalten, was deutlich zu sehen ist. Die Strafe folgt auf den Fuß, die Einschaltquoten drücken dies aus.
Es sind unsere Gelder, die hier verdaddelt werden und ich meine, dass sich hier deutlich etwas ändern muss.
Ein weiterer Punkt ist die Auswahl des Sendeplatzes für beliebte Sendungen. In meinem Bekanntenkreis würde man sehr gerne zum Beispiel „Lanz kocht“ anschauen, aber das kommt am Freitag so irre spät, dass es schlichtweg keinen Spaß macht das dann anzuschauen. So kann man eine Sendung durchaus kaputt machen. Formate wie zum Beispiel Aspekt, Auslandsjournal sind in unserer Medianlandschaft wichtig, daran gibt es keinen Zweifel, dennoch „Lanz kocht“ irgendwo dahinter um Mitternacht zu platzieren grenzt für mich an Schwachsinn. Mir selbst ist das für mediale Entspannung deutlich zu spät.
Es drängt sich das Gefühl auf, dass sowohl bei der ARD als auch beim ZDF deutlich ausgemistet werden muss, sonst wird das in der Zukunft nicht besser werden. Filme müssen dem Zeitgeschmack angepasst werden ohne dabei an Qualität einzubüßen. Das geht, es ist möglich. Veränderungen müssen nicht zwangsläufig auf Kosten von Qualität gehen.
Wir leben nun mal 2011 und nicht mehr 1973 als diese Art des Filmemachens für den Normalgebrauch vielleicht gerade gut gewesen war. Dies scheint mir an den Verantwortlichen bei den einzelnen Sendeanstalten der öffentlich-rechtlichen Sender vorbei gegangen zu sein. Etwas mehr Mut zeigen, moderne Formate zulassen, dann geht auch wieder etwas bei der Quote.