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Kampf den Pfunden

Dat is immer de gleische Mist… kaum sind die Feiertage vorbei, rennen alle gleich auf die Waage, die das natürlich ihrerseits ziemlich übel nimmt, mit so viel Masse überrollt zu werden und zeigt dafür, giftig grell, das Gewicht in Kilo. Die Zahlen scheinen drei Mal so hell, als sie sonst das Gewicht anzeigen. Nicht nur die Waage läuft Amok, nein auch alle möglichen Zeitschriften hauen zusätzlich in diese Kerbe hinein. Nein, das gibt kein Klatschtag.

Alle Jahre wieder, Weihnachten vorbei, Silvester erledigt und schon wird das schlechte Gewissen geweckt, das Übergewicht aktiv zu bekämpfen. Diät ist das Zauberwort. Irgendetwas stimmt da aber nicht an diesem Wort. Zauberwort. Dieses Wort ist ein Lügner. Denken wir an Bibi Blocksberg, wenn sie verschiedene Zauberworte aneinander reihen, ein „Hex-hex“ erledigt dann den Rest. Hand aufs Herz, wer war noch nie vor dem Kühlschrank gestanden und das Zauberwort „Diät“ gemurmelt, dann die Waage aufgesucht und feststellen müssen, dass diese wieder ein Pfund mehr anzeigt. Das war dann nichts mit der Wirkung eines Zauberworts. Was bieten sie alle leckere Diäten an: Kohlsuppen Diät, Tomatendiät, Reis Diät, Verzicht auf Kohlehydrate oder Zucker oder Fett Diät, neben der Spur gekocht und alles ohne alles, leere Topf-Diät. Wow! Wer da nicht mithalten kann und sich nicht überall durchkocht, der wir auf seinen Pfunden sitzen bleiben. Besser schmeckt das natürlich, wenn man hie und da ein Löffelchen Creme fraiche und Sahne hineingibt, ordentlich würzt, dann könnte das dann auch schmecken. Alles gut, gehen wir dann, aber was machen wir mit diesen allerletzten Weihnachtsplätzchen, die auf dem Couchtisch, gleich neben der Fernbedienung, in der netten Schüssel mit der Weihnachtsdekoration liegen und darauf warten gegessen zu werden. Wegwerfen? Nein, das geht gar nicht. Immerhin haben Zeit, Mühe und Lebensmittel für diese Plätzchen eingesetzt und Lebensmittel zu entsorgen, das ist nicht so mein Ding, das mache ich nicht so gerne, auch wenn ich nicht frei davon bin, dass mir mal etwas durchgeht. Ich bin Mensch, ist so.

Diäten, hat das Wort nicht noch eine andere Bedeutung? Meint es in diesem Fall nicht „zulegen“, auf bestehende Diäten für Politiker noch was drauf packen? Nein, streichen, ich möchte heute nicht einmal durch die Politik ziehen, ich schreibe über die jährliche „guter-Vorsatz-Diät“. Also das Gegenteil der anderen Diät.

Begleitend zu der Diät, steht auf dem Zettel mit dem Programm der guten Vorsätze das Unwort „Sport“. Uahhh!!!!! Wie gemein ist das? Sport, wer hat das auf diesen Zettel geschrieben? Ein Blick auf die Handschrift und merkt ganz schnell, das war die eigene. Okay, das machen wir ab morgen, oder übermorgen. Man macht ja schließlich Diät und das ist für sich schon kräfteraubend, das schwächt zusätzlich. Aber soll man gleich seine guten Vorsätze über Bord werfen, um in alte Verhaltensmuster zurückfallen? Nein, nicht wirklich, machen wir doch anstatt Sport einen Spaziergang, packen in die Diätmahlzeiten einen Kleks Creme fraiche hier und ein Schuß Sahne da hinein, ein paar Kräuter und Gewürze und schon schmeckt das deutlich besser, ein paar Nüdelchen dazu, alles ist wunderbar.

Natürlich bin ich gegen Übergewicht bei Menschen, das soll ungesund sein, vor allem dann, wenn wir nicht von zwei oder drei Kilos reden, die sich vom Januar bis Dezember angesammelt haben und nicht von Weihnachten bis Neujahr. Diese sollte man durchaus nicht nur im Auge behalten, sondern rechtzeitig ausbremsen, nicht zu einer Massenkilodemo auflaufen lassen. Nein, nicht gut, nur Mist, dass alles immer so gut schmeckt. Trotzdem, man kann auch sehr schmackhaft so kochen, dass Gewicht reduziert werden kann und wenn man dann noch das Hüftgold weglässt, dann sollte der gute Vorsatz aus dem letzten Jahr nicht in der Versenkung verschwinden.

Habt Erfolg bei Euren guten Vorsätzen, zieht sie durch, klebt die Waage ab und schreibt Euer Wunschgewicht auf den Klebestreifen. Das wird alles schon werden. Alles wird gut: Laßt es Euch gut gehen.

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