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Grüne Vergangenheit

Mittwoch vor der Wahl. Es spitzt sich zu. Normalerweise halte ich mich politisch ein wenig zurück, auch und gerade im Internet, aber gestern bin ich in eine Diskussion hineingerate in deren Verlauf ich mich gefragt habe was der eine oder andere sich bei dem denkt, was er schreibt. Es ging um das Ergebnis der Untersuchung zu der Pädophilenvergangenheit der Partei der Grünen, speziell der Rolle von Herrn Trittin. Die Partei hat diese Untersuchung selbst in Auftrag gegeben.

Erstaunlich finde ich immer, dass stets laut bei Verfehlungen anderer immer laut nach personellen Konsequenzen gerufen wird. Klar, es wäre jetzt mitten im Wahlkampf blöd, wenn diese umgehend erfolgen würde, aber genauso blöd wäre es, wenn diese Partei sollte sie in der Regierung sitzen dies erst dann durchführen würde. Immerhin ist das Ziel der Grünen an der Regierung teilhaben zu können. Ich habe das Gefühl, dass man hofft, dass all das im Trubel der Wahl, der Nachlese zur Wahl vergessen werden wird, wie so vieles immer vergessen wird, vergessen werden muss. Möglich, dass vergessen das falsche Wort ist, nehmen wir verdrängen, das klingt freundlicher, logischer und verlange geradezu nach Vergebung.

Erstaunlich bei der kurzen Diskussion fand ich, dass ich darauf aufmerksam gemacht worden bin, dass ich mal schauen sollte wie viel Klicks die NPD bei diesem Thema hatte. Nein, das interessiert mich in dem Moment eben nicht, weil um diese Partei, sondern es handelte sich bei dieser Diskussion um eine Partei, die anstrebt Teil der Regierung der Bundesrepublik Deutschland werden zu wollen. Kinder. Pädophilie. Auch wenn sie das heute nicht mehr tun würde, so gab es doch zu Kommunenzeiten fragwürdiges Verhalten. Eine Partei, die sich mit einer solch verabscheuungswürdigen Altlast herumschlägt und noch nicht mal im Konsens durchblicken lässt, dass man zumindest über personelle Konsequenzen nachdenkt. Auch wenn das für mich an der Stelle wenig Sinn macht, weil, wie vorausgesagt wird, Trittins politische Führungszeit bei den Grünen sich, nach diesem Untersuchungsergebnis ohnehin dem Ende zuneigen soll. Nach diesem Untersuchungsbericht wäre er wohl gut beraten, denn was für den Bürger gilt, muss für Politiker auch gelten: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und sich hinzustellen und zu sagen, er habe nicht gewusst, war sich dieser Paragraphen und der Konsequenz daraus nicht bewusst, das geht gar nicht. Ob es dafür am Sonntag von Müttern und Vätern, vor allem von kleinen Kindern am Sonntag die Quittung gibt, bleibt abzuwarten. Nichts, absolut nichts ist mehr zu verurteilen als Missbrauch von Kindern, ebenso von wehrlosen Menschen, egal wie alt diese sind, ist Missbrauch von Schutzbefohlenen. Der Schutz der Schwächsten auf körperliche, seelische und geistige Unversehrtheit muss, egal wo, an oberster Stelle stehen. So betrachtet kann ich nicht verstehen wie man das überhaupt auch nur im Ansatz fordern konnte, was haben die sich dabei gedacht?

Das ist keine politische Frage, das ist eine moralische. Ich gehöre immer noch zu jenen Wählern, die nicht wissen, was sie wählen wollen. Eins aber ist sicher: Ich werde irgendwo mein Kreuz auf dem Wahlzettel machen. Tut das auch, nutzt Eure Stimme, auch wenn diese Entscheidung schwer fällt. So gesehen ist Briefwahl keine schlechte Idee, man entscheidet sich irgendwann und dann kann einem der Wahlkampf auf der hinteren Seite seines Körpers vorbei gehen. So und nun lasst und diesen grauen, verregneten Tag trotz allem genießen. Geht raus, es gibt so etwas wie Regenschirme und Einkaufszentren in denen an sich aufhalten kann, oder geht ins Kino, auch keine schlechte Idee, egal was auch immer: Laßt es Euch gut gehen!

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