Donnerstag – Klatschtag
Bevor ich mich dem Klatschtag zuwende, möchte ich ein paar Gedanken zur Stellung der Presse in unserem Land aufschreiben. Pressefreiheit. Wir haben das kostbare Gut der Pressefreiheit in unserem Land. Das war nicht immer so und wir sollten sie uns mit allen Mittel erhalten. Allerdings darf Pressefreiheit nicht so weit gehen, dass Presse den Weg bestimmt, so Wahlen beeinflussen kann, Menschen in den Himmel hebt, um sie im nächsten Moment zur Hölle zu schicken. Das geht nicht, das verbietet sich irgendwie. Über einen der prominentesten Fälle der letzten Jahre habe ich diese Woche bereits geschrieben.
Christian Wulff ist es, den ich meine. Nicht, dass ich ihn sehr mochte, oder als Bundespräsident sehr schätzte, aber das, was da abgelaufen war, hatte er nicht verdient, auch wenn er sich ausgemacht blöd angestellt hat, schlechte Berater hatte, keine Ahnung welche Teufel ihn da geritten hatten. Machen wir uns nichts vor, gelegentlich wird Pressefreiheit auch mißverstanden, werden freie Wahlen durch Meinungsmache beeinflusst als sei es die Presse, die zu wählen hat. Prominente werden verfolgt und wie Freiwild gehetzt. Das geschieht sowohl von der Tagespresse als auch von der Yellow Press. Ist so. Wie kommen die überhaupt zu ihren Storys? Gute Frage, oder? Na ja, ein Teil wird von den Prominenten, die diese freie Presse für nutzen, selbst und direkt geliefert, ein anderer Teil der Storys liegt förmlich auf der Straße, der Rest wird erjagt, geklaut, gekauft, verkauft.
Denken wir an Prinzessin Diana, die mit der Presse ein gutes Verhältnis hatte, diese einzusetzen wusste, bis sie das nicht mehr wollte, den bösen Geist nicht mehr los wurde und fortan Freiwild gewesen war. Wer glaubt, dass Prominente ihre Kontakte zur Presse nicht nutzen, der irrt. Viele tauchen immer dann auf, wenn sie einen neuen Film gedreht haben, ein Buch geschrieben, eine CD aufgenommen haben. Ein weiteres Beispiel respektvoller Pressearbeit: Bevor ich meinen Roman „Das Rosenspiel“ geschrieben habe, erschien die Kurzgeschichte im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Kaum war die Geschichte erschienen, wurde sie geklaut, erschien in einer Ausgabe der Yellow Press mit genau identischen Textpassagen, aus der Frau mit braunen Haaren wurde eine Blondine gemacht, aus dem Beruf der Hausfrau und Mutter wurde eine Friseurin, noch schnell der Ort verändert und gedruckt. Nicht nur das, es wurde als Tatsachenbericht ausgegeben. Oder die Idee zu dem Roman erschien als Fall bei SAT1 in „Um zwei bei Kalwass“. Das war exakt genau das, was ich geschrieben habe. Ich habe – ohne das zu wollen – die Idee zum Drehbuch dieser Sendung roh geliefert, wo es als realer Fall behandelt worden war. Keine Ahnung wie viele das als realistisch geglaubt haben, aber so werden Menschen manipuliert. So ist auch die politische Meinung zu manipulieren, so beeinflusst Presse Wahlen, Meinung, Höhen und Tiefen prominenter Menschen. Alles Schall und Rauch? Nein, ganz sicher nicht, aber man muss einfach gucken, mehr lesen, mehr Information holen. Das war der ernste Teil, nun klatschen wir.
Die „Neue Post“ zeigt das monegassische Fürstenpaar – die europäischen Royals sind durchweg alle bei Olympia – zumindest ihre Thronfolger und deren Geschwister und manchmal auch Kinder, sitzen da mitten drin. Ich finde das Klasse! Stellt Euch vor, ihr sitzt da irgendwo und plötzlich kommt Prinz Harry und setzt sich neben Euch. Was dann? Na ich würde in fragen, ob ich ihn für meinen kleinen, unbedeutenden Blog bei Gelegenheit mal interviewen dürfte. Aber zurück zu dem Fürsten von Monaco, der bei einem Interview eines amerikanischen Fernsehsenders von seiner Mutter in den höchsten Tönen geschwärmt hat. Der Verdacht, dass Fürstin Charlene mehr und mehr seiner Mutter ähnlich sehen sollte, scheint nicht unbegründet. Egal wie, da muss sie wieder raus kommen, muss dem Mann klar machen, dass sie nicht seine Mutter ist. Es ist ein cleverer Geschäftsmann, ein Mann, der öffentlich für Menschen mit Handicap ein großes Herz zeigt, aber ich glaube auch, dass er eiskalt sein kann. Mal sehen, was da noch wird. An der Fürstin Stelle hätte ich dazu keinen Bock!
Ein Bild von Heidi Klum, ungeschminkt. Familienalltag. Sieht aus wir, wie du und ich, altersentsprechend. Warum die Haare strähnig waren, was die Gazette bemerkt hat, weiß nur sie selbst. Auf jeden Fall hat sie es gesehen und diese zusammen gebunden. Sie würde aussehen, wie sie aussah, weil sie über ihren Ex gerade abkotzen würde. Das mal mit meinen Worten. Ein Grund sei der, dass er sich in der Öffentlichkeit mit anderen Frauen zeigen würde. Das ist doch vollkommener Blödsinn, das Paar ist getrennt und auch sie hat sich mit einem Mann in der Öffentlichkeit gezeigt. Dass er seine Kinder vermarkten wollte. Das gibt man seinem Anwalt und gut ist. Sie, die Klum ist Profi und zwar in jeder Beziehung. Da gibt es kaum etwas, das sie nicht bewältigen kann, manchmal braucht das ein paar Tage, aber im Großen und Ganzen hakt sie das Thema Seal früher oder später ab. Kein Grund so auszusehen. Für mich sieht das so aus, als wenn sie eine Kur auf dem Kopf hat und ihre Tochter eben mal schnell irgendwohin bringt. Familienalltag halt!
Was bei Gazetten auch sehr auffällig ist: kaum wird ein Partner eines Paares alleine gesichtet und schon setzen sie den Topf auf den Herd um die Gerüchteküche anzufachen. Geht ihr immer mit Eurem Partner aus? Oder auch mal alleine mit Freundinnen oder mit Kumpels? Ganz sicher tut ihr das. So war auch die Kanzlerin an ihrem Urlaubsort alleine vor einem Café gesichtet worden, was sogleich die Frage nach ihrer Ehe als Folge hat. Aaarrrgggg … Das ist egal, ob das die Kanzlerin ist, der Steinmeier, die Jolie oder der Pitt, sofort wird ein Scheitern der Beziehung vermutet. Es verkaufen sich eben Rosenkriege besser als die heile Welt.
Da die Olympischen Spiele in London sind, haben die dort heimischen Royals eindeutig Heimvorteil, den sie auch nutzen. So war bei Übertragungen ein meist strahlendes Prinzenpaar, klingt wie deutsche Fasnacht, zu sehen. Sie wirkten entspannt, so als wären sie alleine auf der Zuschauertribüne, meist nur gefolgt von Prinz Harry. Schätze mal der wurde ihnen aufs Auge gedrückt, damit er keine Dummheiten anstellt. Diese Verlockung ist bei all dem Trubel natürlich groß. Und wie immer: Alle Welt fragt sich: Wann kommt der Nachwuchs? Wir auch? Nein, wir nicht, oder doch?
Die „Pop Ikone“ Madonna tut alles um ihre Fans zu verprellen. Mal abgesehen davon, dass ich niemals für eins ihrer Konzerte Geld ausgeben würde, tut sie alles um ihre Fans zu verärgern. Bei ihren Konzerten in Deutschland ließ diese eine Ewigkeit warten und haute dann auch noch schnellstens wieder ab. Das war schon hart, aber das, was sie sich in Paris geleistet hat und ich finde das grenzt durchaus an Betrug: Bei einem Kurs von rund 285 Euro pro Karte, haute sie nach 45 Minuten wieder ab und ließ ihre Fans einfach sitzen. Das gehört sich einfach nicht, auch nicht von Madonna, egal warum auch immer sie gegangen ist. Wenn das mal so ausdrücken darf: Der Tante geht das einfach zu gut und sie hat jeden Bezug dazu verloren, was sich gehört und was nicht und scheint obendrein vergessen zu haben wem sie zu verdanken hat, dass sie steht wo sie ist: ihren Fans.
Mehmet Kurtulus, einer der vielen Tatort-Kommissare, wurde am Zoll erwischt. Das kann passieren. Er pendelt zwischen den USA, wo seine Freundin Desirée Nosbusch lebt, hin und her und hat sich dort einen Laptop gekauft. Jetzt, eineinhalb Jahre später, kam er damit – wieder mal – durch den Zoll und wurde heraus gewunken, nicht nur das, er hatte keinen Beleg, hätte ich auch nicht. Es wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Vor Jahren schon wurde Oliver Kahn erwischt, als er Klamotten im Koffer hatte, Designerklamotten verschiedener Designer. Er bracht diese von einer Reise aus Dubai mit, Ballack traf es wegen einer Handtasche als er, wie Kahn auch, aus Dubai kam. Die beiden wurden zu 125.000 Euro für Kahn, sowie 70.000 Euro Strafe für Ballack verurteilt. Bei Letzteren kann ich das noch verstehen, beim Tatortkommissar irgendwie nicht. Er ist häufig in den USA, es ist ein Laptop, ein Arbeitsgerät, es sind keine Klamotten. Das ist in meinen Augen irgendwie lächerlich und passt nicht zueinander, weil er das Gerät ja auch wieder mit in die USA nimmt.
Wenn der Sommer geht, welcher Sommer?, dann kommt der Pflaumenkuchen. So finden wir im Rezeptteil der „Freizeit Revue“ jede Menge Rezepte um solche Delikatessen, sofern man sie mag, zu backen: Pflaumenkuchen mit Schmand, Käsekuchen mit Pflaumen, Pflaumen-Tartelettes, Zwetschgenkuchen, Pflaumen-Tarte „Linzer Art“ u.v.m. Kuchen sind eine leckere Angelegenheit, nur mit Pflaumenkuchen, da habe ich das nicht so. Damit ist meine Reise durch die Gazetten für heute beendet. Natürlich habe ich wie immer eine Auswahl treffen müssen und wahrscheinlich wird nicht immer alles der Wahrheit entsprechen, was gedruckt in der Printwelt zu lesen ist. Sollte es Euch gelingen bis nächste Woche ein paar Sonnenstrahlen einzufangen, genießt sie und: Laßt es Euch gut gehen.