Dirk Bach – Tag der Deutschen Einheit
Die deutsche Comedian- und Künstler-Welt zeigt sich über den plötzlichen Tod von Dirk Bach erschüttert. Im Alter von 51 Jahren verstarb der Künstler aus bislang noch unbekannter Ursache. Die Zeitung schreibt er sei einsam gewesen, als er gestorben ist, nur weil er allein in seinem Appartement gewesen war. Er war alleine dort, wäre er das nicht gewesen, wer weiß vielleicht wäre er noch am Leben oder auch nicht. Es gibt sie, diese Einbahnstraße auf der es keinen Abzweig gibt, keine Chance die Fahrt zu wenden. Da geht das stur geradeaus und meist muss man diesen Weg alleine gehen.
Dirk Bach, ein schriller Mensch, klein, rund, fett und laut. Ich weiß, man soll über Tote nichts Schlechtes sagen, aber ich kann nichts über ihn sagen. Die Sprüche als Moderator des Dschungelcamps wurden ihm vorgeschrieben und das Niveau dort, kann nur dazu dienen, um Geld in der Kasse klingeln zu lassen. Irgendwie muss die Butter aufs Brot kommen, warum nicht durch eine solche Moderation. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich mal über ihn richtig weggepackt habe, so lustig fand ich ihn nicht. Er mag ein toller Schauspieler gewesen sein, mochte geniale Lesungen gehalten haben, aber all das kann ich nicht beurteilen, weil ich das nie erlebt habe. Ich habe nur diese schrille, unangenehme Seite gesehen. Natürlich tut mir sein früher Tod leid, für seinen Angehörigen, seine Familie, die nun geschockt und ratlos zurück bleiben muss. Ihr gehört mein Mitgefühl.
Morgen ist Tag der Deutschen Einheit. Zum 22. Mal. Ist nach 22 Jahren zusammen gewachsen, was zusammen gehört? Ich weiß es nicht, aber ich ahne, dass da in einigen Köpfen immer noch die Mauer steht. Wer sagt nicht mal in Gedanken „Doofer Ossi!“ oder „Blöder Wessi!“? Kann doch passieren, im Eifer des Gefechtes. 22 Jahre deutsche Einheit, im Grunde eine lange Zeit, aber im Getriebe einer Sanduhr allerhöchsten ein einziges, kleines Korn, das mit der Masse nach unten gefallen ist. Da muss noch mehr, da geht noch mehr und es geht noch besser, ohne Mauer in den Köpfen. Wir sind nicht mehr Ossi oder Wessi, wir sind nur noch eins. Bei der Gelegenheit gab es eine Umfrage, welcher Dialekt am wenigsten geliebt wird. Tja, was soll ich sagen? Es ist der sächsische und das, obwohl ich ihn gelegentlich ganz witzig finde.
Feiert schön, morgen. Genießt den Tag, lehnt Euch zurück, geht raus, das Wetter soll recht ordentlich werden. Oder lasst das Wetter sein wie es ist und folgt den Rufen der Couch, mit einem guten Buch in der Hand, mit einem guten Tee, einem leckeren Kaffee. Ach vollkommen wurscht was immer ihr tut: Laßt es Euch gut gehen.