Darknet-Elend
Ich bin Mutter von drei wunderbaren Kindern, wobei mein Sohn seit Jahren ein Sternenkind ist, ich bin Oma von zwei zauberhaften Enkeltöchtern und einem süßen Enkelsohn, er ist noch Baby, da darf man das so sagen. Ich weiß nicht wie ich meine Kinder erzogen habe, aber sie sind zu wundervollen Menschen geworden und sie sind tolle Mütter, ihre Kinder haben tolle Väter. So sollte das sein, oder?
Dann kam gestern über die Zeitung mit den vier großen Buchstaben ein Aufruf des BKA, das das Bild eines 3 – 4 jähriges Mädchen zeigte, das sexuell schwerst missbraucht worden ist. Die Bilder waren im Darknet aufgetaucht und erschienen in relativ kurzen Abständen. Das BKA kam in seinen Ermittlungen nicht mehr weiter und hat sich mit den Bildern an die Öffentlichkeit gewandt.
Es machte mich betroffen, allein die Vorstellung, dass da ein kleines Mädchen missbraucht worden ist. Ich bekomme da eine unglaubliche Wut, zugleich aber fühle ich die Ohnmacht, solchen Situationen machtlos gegenüber zu stehen. Das einzige, das geblieben ist, war das Bild auf meinem FB-Account einzustellen. Ich bin vorsichtig mit dem, was ich einstelle, oder was ich teile, aber was mich gewundert hat, war das, dass kaum jemand darauf reagiert hat und jene, die nicht reagiert haben, konnten zu der Zeit nicht ins Internet, was okay ist. Irgendwie hege ich den Verdacht, dass die Reaktion stärker gewesen wäre, hätte ich einen missbrauchten Hund eingestellt. Das musste nun sein.
Am Abend dann die erlösende Nachricht, dass der Täter gefasst worden ist. Ein 24jähriger Mann. Ein Freund oder gar der Freund der Mutter. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, denn sie wird sich bis an ihr Lebensende Vorwürfe machen, dass sie diesem Mann vertraut hat, dass sie mögliche Veränderungen ihrer Tochter nicht bemerkt hat, oder diese auf die Entwicklung ihres Kindes geschoben hat. Kann ich durchaus nachvollziehen. Sie kam mit ihren Eltern und ihrer Tochter zur Polizei und hat ihren Freund angezeigt. Rein gefühlsmäßig muss ich sagen, dass ich ihn wohl erst erschlagen und dann bei der Polizei angezeigt hätte.
Ich habe kein Verständnis für Sexualtäter, nicht an erwachsenen Menschen und schon gar nicht an Kindern. Was ist die Höchststrafe? Maximal fünfzehn Jahre, wenn es gut für die Gesellschaft läuft mit anschließender Sicherheitsverwahrung. Dann wird der Mann auf einen Richter treffen, der dann sagt, dass der arme Mann eine schwere Jugend hatte und dann wird, obwohl 24 Jahre alt, noch überlegt werden, ob er überhaupt reif genug war oder ob er noch nach Jugendrecht zu verurteilen wäre und ob das Mädchen ihn nicht vielleicht sogar dazu aufgefordert hatte. Kennen wir alles. Am Ende kommen dann acht Jahre heraus. Er wird Therapien bekommen, die seine Pädophilie heilen soll. Das ist niemals zu heilen, weil es da nichts zu therapieren gibt.
Meine Wut, die ich für jeden Kinderschänder fühle, ist immer irgendwie gleich: Sein bestes Stück scheibenweise zerlegen, ihn wegsperren und nie wieder rauslassen. Nein, das soll keine Aufforderung zu Gewalttaten sein, aber würde unsere Justiz bei solchen Delikten immer mit aller Härte urteilen, dann müsste man solche Gedanken nicht haben. Diese Männer und leider auch Frauen gehören für den Rest ihres Lebens hinter Gitter. Sie dürfen nie wieder Teil dieser Gesellschaft sein, haben dafür jedes Recht verwirkt. Allein die Vorstellung, dass der Typ, wenn er rauskommt, immer noch ein Mann im besten Alter ist, wird mir übel. Ihn wird immer wieder diese Lust sich an einem Kind zu vergehen, überkommen. Ich glaube nicht, dass er das nie wieder tun würde, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt.
Kinder sind unser höchstes Gut. Sie immer und überall vor Gewalt und Übergriffen zu schützen eine unserer wichtigsten Aufgaben. Das gilt auch für alle Kinder, die auf dieser Welt hungern, die krank sind, die Kinderarbeit leisten müssen.
Ich war gestern Abend, als ich schlafen gegangen bin, noch so aufgewühlt, einmal von dem Krimi, den ich geschaut habe, dann von dem Gesicht des Mädchens, deren große Augen mich immer noch anschauten und die ich nicht aus meinem Gedächtnis streichen konnte. Ich hoffe, dass sowohl sie, als auch ihre Mutter und ihre Großeltern in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren sehr gut betreut werden.
Es wird mich auch noch in den nächsten Tage beschäftigen und jeder, der Kinder oder Enkel hat, sollte darüber nachdenken wie sicher die Kinder sind. Ich wünsche Euch einen guten Tag und hoffe das auch für die Familie und das Mädchen: Laßt es Euch gut gehen und bleibt wachsam!