Dann mal los nach 2016!
Zum Ende 2015 ein Eintrag. Ende ist immer ein neuer Anfang, alles endet, das irgendwann mal begonnen hat. Bilder eines Jahres flimmern über den Bildschirm. Ich weiß, sie flimmern heute nicht mehr, hört sich aber besser an. Ein merkwürdiges Jahr geht seinem unausweichlichen Ende entgegen. Ein Jahr voller Gegensätze, ein Jahr voller Haß und Gewalt, ein Jahr in dem man sich gelegentlich nicht mehr zurecht gefunden hat. Ein näher dem Ende.
Gewalt in Paris, zwei Mal. Gewalt im Nahen Osten. Gewalt in Tunesien, die den Weg des Landes in die Demokratie verhindern soll, Gewalt durch Boko Haram, durch ISIS, durch irre Menschen. Die Welt schaute zu, bis die Gewalt in Europa angekommen ist. Erst jetzt bilden sich Allianzen, bewegen sich Nationen aufeinander zu. Aber ganz ehrlich? Ich traue den Allianzen nicht, traue der Annäherung der Großmächte nicht, fürchte, dass die Gewalt auch hier ankommen wird, weil wir mitmischen. Ich möchte mein Land nicht im Krieg sehen, aber ich möchte auch nicht, dass da Menschen auf uns zurollen, deren einziges Ziel es ist uns zu unterjochen, uns unsere Freiheit zu nehmen. Wollen wir das? Nein, wollen wir nicht, aber wir werden dafür den Preis bezahlen müssen, früher oder später. Ich habe keine Angst, die Jungs können mir keine Angst einflössen. Ich lebe weiter meine Freiheit, werde weiter irgendwann mal wieder auf dem Ku’Damm sitzen und einen Kaffee welcher Art auch immer trinken.
Menschen sind auf dem Weg nach Europa. Wir nehmen unglaublich viele auf. Hier in Berlin läuft die Registrierung nicht, die Menschen stehen im Freien, frieren und da kommt Herbert Grönemeyer und stellt einen Bus zum Aufwärmen zur Verfügung. Wie arm ist das? Nicht, dass er das gemacht hat, sondern, dass er das machen musste, was die Verantwortlichen versäumt haben. Der Senat von Berlin sollte sich schämen. Überhaupt diese elend langen Endlosdebatten, die Rechtfertigung Menschlichkeit walten zu lassen, das war so ätzend. Natürlich bin ich mir des Risikos bewusst, dass mit dem Strom auch böse Menschen schwimmen werden. Aber bleiben wir aufmerksam und Hand aufs Herz, wenn Terroristen in unser Land kommen wollen, dann tun sie das mit oder ohne Flüchtlingsstrom.
Menschen kommen, weil sie in ihrem Land verfolgt und abgeschlachtet werden. Sie bitten um Schutz, wir sollten ihn geben. Das muss nicht für immer sein, denn wenn in Syrien der Bürgerkrieg mit oder ohne Assad beendet sein wird, Isis in die Wüste geschickt oder besser vernichtet worden ist, dann sollten vor allem junge Männer zurückkehren, ihre Heimat wieder aufbauen. Dann sollten wir sie auch gehen lassen. Ein Teil wird hier bleiben und sich, wie ich hoffe unabhängig von ihrer Religion integrieren können. Das geht und ich kenne eine Menge Menschen, die muslimischen Glaubens sind, diesen leben und trotzdem integriert sind. Es geht miteinander. Eine Obergrenze für Flüchtlinge? Wie soll das gehen? Wäre es nicht sinnvoller zu schauen, dass in Syrien endlich Friede einkehrt? Wäre es nicht sinnvoller die Ursachen für die Flucht dieser Menschen und derer, die noch folgen wollen, zu beseitigen? Nicht nur, dass überall diese sinnlose Gewalt ein Ende haben muss, sondern auch, dass die Menschen satt werden, dass ihre Kinder nicht hungern müssen, dass sie dort bleiben können, wo sie geboren sind. Ich bin überzeugt davon, dass das möglich ist.
Unsere Erde ist schwer verletzt. Ein Arzt, eine Ärztin dafür ist nicht in Sicht, alle Maßnahmen, die beschlossen worden sind, wurden halbherzig getroffen. Niemand will voran gehen, niemand will Nachteile vom Klimaschutz haben. Und weiter werden die Regenwälder abgeholzt, werden Müllberge produziert, die man mühelos halbieren könnte. Plastiktüten töten Tiere im Meer, aber nicht nur diese, der Mensch überfischt die Gewässer gnadenlos, anstatt den Ozeanen die Chance zur Regeneration zu geben. Geld fordert, Geld bekommt. Geld ist keine Schande und der Club der wirklich Reichen gibt eine ganze Menge seines Geldes. Das ist ehrenwert, aber reicht das aus? Stellt sich mir die Frage, wieso konnten sie überhaupt so reich werden? Wir alle haben dazu beigetragen, da ist das einfach in Ordnung, dass sie etwas zurückgeben. Rettet das unsere Erde? Ich fürchte nicht, da müssen mehr Beschlüsse her, mehr Kontrolle möglich sein.
Gute Vorsätze? Ich hoffe schon, für die Menschen, für unseren Planeten, für seine Kinder, seine Tiere, seine Pflanzen.
Mein Jahr war von Kampf geprägt, vor Gericht, mit Ämtern und das ist noch nicht wirklich vorbei, aber irgendwie sehe ich Land in Sicht. Ganz weit hinten. Vorsätze? Nein, das war noch nie mein Ding, mir für das neue Jahr Vorsätze zu schaffen. Warum auch? Ich meine das schafft Druck und fördert Stress gleich im neuen Jahr. Apropos Stress, ich werde kürzer treten, habe inzwischen schon geübt, werde das Rentnerdasein genießen, mit meinen Enkelkindern, werde schreiben ohne Druck, aber mit Spaß, werde Bücher lesen und im Oma-Blog rezensieren. Ab und an mal diesen Blog bedienen, das tun, was mir Freude bereitet, mehr auf meine Gesundheit achten, auf meinen Körper hören, seine Signale waren während der letzten Jahre eindeutig, ich habe sie ignoriert. Nun nicht mehr, nicht als Vorsatz, sondern als Notwendigkeit.
Ich wünsche Euch allen einen guten Start in das Jahr 2016! Ich wünsche Euch zu aller erst viel Gesundheit, viel Verständnis für andere Menschen, viel Liebe, die ihr bereit seid zu geben, als auch bereit seid zu empfangen. Ich wünsche Euch alles Glück der Erde und den Erfolg, den ihr Euch selbst wünscht. Laßt es Euch gut gehen!