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Burn out – ZDF

Gestern Abend im ZDF, ein Filmbeitrag zum Thema „burn out“ der Erde. Wasser, Rohstoffe, Eigentum, dass der Erde gehört, eignen sich die Menschen an, kämpfen darum, streiten sich, wer wie viel von was bekommt. Der nächste Weltkrieg? Kann man sich sparen, denn die Erde wird das wohl so nicht machen. Kann sie gar nicht, wir werden sie bis zu diesem Moment ausgesaugt haben. Burn out, ohne jede Chance sich zu wehren. Keine hundert Jahre dauert es mehr bis wir Klimakatastrophe und Wandel erfahren werden. Spätestens in fünf Jahren würden die ersten Folgen zu spüren sein.

Fünf Jahre, das erlebe ich, das erleben die meisten noch, selbst viele der älteren Generation, dass unser Land nach dem Krieg aufgebaut haben, auch sie werden die katastrophalen Folgen noch erleben können, aus den Nachrichten, selbst, hier, wie auch immer. Das macht Angst, irgendwie, ohne dabei wirklich zu wissen, was der kleine Mann, die  unbedeutende Frau tun kann. Wir alle sind unbedeutend, einzeln wie Sandkörner in einer Eieruhr. Aber was wäre, wenn wir in Bewegung kommen würden? Alle in die Richtung strömen würden, die unsere Erde lebenswert erhält?

Ich immer diese Filme gehasst, die dunkel und düster Zukunftsvisionen ihrer Schreiber und Konstrukteure trugen, Filme, bei denen die Akteure in der Dunkelheit durch Ruinen auf der Suche nach einem Stück Brot liefen. Suchend und dabei wissend, dass sie keins finden würden. Ich mir diese Filme nie angeschaut und die einzelnen Szene kenne ich, weil ich Vorschauen gesehen habe. Kein Film für mich, bald schon Realität? Wenn dann alle Menschen in Hunger und Not leben, auch das letzte Inselparadies nicht mehr existiert, wohin man sich zurück ziehen könnte, was nutzt dann heute die Jagd nach Gewinn, nach Profit, die Gier nach Geld? Nichts, denn auch wenn es bissig klingen mag: das letzte Hemd hat keine Taschen und am Beispiel von Steve Jobs sehen wir, dass alles Geld, aller Ruhm und alles Ansehen nichts nutzt.

Es helfen keine schlauen Lehren, keine religiösen Schriften, kein Gott und kein Allah, egal wie man das auch betrachten mag. Es spielt auch keine Rolle ob wir gebildet sind oder nicht, ob wir arbeiten oder Hartz IV – Empfänger sind, es ist egal, welcher Couleur die Hautfarbe ist, spielt keine Rolle ob man schreiben kann oder  nicht, ob man gut Reden halten kann oder lieber schweigend zuhört, ob man die Doktorwürde trägt oder ein einfacher Arbeiter ist, ob man groß oder klein ist, ob man Mann oder Frau ist. Das alles ist der Erde egal, denn ihr Herz blutet, sie ist schon vor langer Zeit tödlich getroffen worden, verblutet langsam innerlich.

Ich weiß nicht, ob wir diesen Prozess noch aufhalten können. Vielleicht mit einem kompromisslosen, gemeinsamen Schulterschluss, den nicht nur wir, sondern auch unsere Regierungen tragen müssen, Gesetze beschließen, heute nicht morgen, umsetzen, sofort, nicht später. Es bleibt selbst dann noch fraglich, aber ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber mir macht das Angst, auch wenn ich diese Angst nicht zeigen möchte. Die Serie des ZDF „burn out“ geht noch weiter bis zum 17.11., aber ich bin mir  nicht sicher, ob ich das ertragen kann. Vielleicht muss ich es ertragen können, der Planet muss dies auch.

3 Kommentare zu „Burn out – ZDF“

  • Liebe Gitte,

    das ist ein brisantes Thema. Nur sind wir leider mit anderen drängenden Themen beschäftigt. Finanzkrise. Das Geld wird knapp, da bleibt kein Blick für die Welt. Wir werden es erst spüren müssen. Ganz konkret. Es muss schlimmer werden. Erst Fukushima hat den Ausstieg gebracht. So wird es auch bei anderen Dingen sein. Wen interessiert, was weit draußen auf dem Meer passiert? Oder in fernen Ländern? Oder in der Atmosphäre? Viele Menschen sagen immernoch, der Klimawandel sei natürlich. Wäre nicht vom menschen gemacht. CO2 wäre kein Problem, hätte es schon immer gegegeben. Erst wenn es anfängt weh zu tun, wird zum Arzt gegangen. Noch ist alles bei uns zumindest erträglich. wasser fließt, Strom kommt, Autos fahren. Keine Probleme. Bei unseren Kindern wird das dann anders aussehen. Scheinbar können wir nichts für sie tun. Die Fragen später werden wir uns anhören müssen. Dennoch sollten wir unser leben weiter genießen.

    Liebe Grüße

    Jens

  • Gitta says:

    Hallo Jens,

    das Fukushima den Ausstieg gebracht hat ist Augenwischerei, denn während wir unsere Meiler still legen sind in Polen entlang der Oder und an anderen Stellen unendliche viele geplant und zum Teil bschlossen. Fukushima hat für eine Zeit Proteste, Nachdenken gebracht, mehr nicht. Nicht, dass wir zurück rudern sollten, das meine ich nicht, aber Ausstieg ist das wahrlich nicht. Können wir nichts für unsere Kinder, bei mir ist das bald ein Kindeskind 🙂 tun? Bin mir da auch nicht mehr sicher, ob mehr handeln angesagt wäre, aber … wenn dieses Wort nicht wäre.
    Leben genießen, bedingt angesichts der Bedrohung, wenn man das sich massiv reinzieht, dann weicht die Fröhlichkeit, die Unbekümmertheit, die das Leben für jeden von uns bereit hält. Versuchen kann man es dennoch, ich weiß.

    Herzlich
    Gitta

  • Tine says:

    Hallo Gitta,

    ich bin einer von den Menschen, die Nachrichten, Zeitungen und solche Sendungen wie Du sie gerade beschreibst, bewußt meiden. Das Lesen Deines Artikels bestärkt mich darin.

    Angst, Hilflosigkeit, Unzufriedenheit, Lähmung spricht aus Deinen Worten. Das zu Recht, denn die Aussichten sind, glaubt man den Aussagen des Filmes, nicht sehr rosig. Aber interessanter ist doch, was macht es mit Dir? Was lösen diese Gefühle in die aus? Und was passiert, wenn wir diese Nachrichten nicht ansehen?

    Nachrichten sind vollgepackt mit Negativität! Sofort, wenn ich es lese, zieht sich in mir alles zusammen. Lese ich es nicht, geht es mir besser. Vielleicht denken einige jetzt, dann verschließen wir die Augen vor der Realität. Na und? Und ist das wirklich die Realität, die wir in den Medien sehen oder hören? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mir einfach viel viel besser geht, wenn ich mich distanziere.

    Und – wir können auf alle Fälle etwas tun. Unseren kleinen Kosmos können wir gestalten. So, dass es uns gut geht. Bewußt sein mit uns und unserem Leben, unserer Umwelt.

    Das, was in fünf Jahren angebeglich passieren wird, werden wir nicht verhindern, sollte es wirklich so kommen. Aber bis dahin können wir es im Kleinen schöner und gesünder gestalten, unser Herz öffne für die Schönheit um uns herum. Ich versuche, das auch meinen Kindern zu vermitteln, denn Angst und Endzeitstimmung ist keine gute Voraussetzung zum Heranwachsen. Die Kinder sind es schließlich, die es irgendwann anders machen sollen.

    Ich glaube auch, dass es sie bereits gibt, diejenigen, die es anders machen könnten. Die „kirtische Masse“ ist jedoch noch nicht erreicht und von denen, die da oben sitzen, ist keiner mutig genug, wirklich einen anderen Weg zu gehen.

    Noch einen Schlußsatz: Einen kleinen Teil zum Schutz der Regenwälder z. B. können wir tun, indem wir „Ecosia“ als unsere Standardsuchmaschine aktivieren…

    http://tinemoeller.wordpress.com/2011/11/14/ecosia-die-grune-suchmaschine

    Liebe Grüße
    Tine

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