Autofahren
Sag‘ mal einer, es gibt keinen Winter in diesem Jahr und diejenigen, die sich darüber beschert haben, die stellen sich mal bitte in die Ecke und schämen sich. Auf der anderen Seite ist heute Morgen alles weiß, sieht wunderschön aus und nimmt dieser wundervollen Stadt dieses triste Grau, das sie im Winter prägt. Es ist nicht viel, was herunter gekommen ist, aber genug um so manchen Autofahrer in Panik zu versetzen.
Überhaupt Autofahren in Berlin, schönes Thema. Überall entstehen Bereiche mit Zone 30, aber auch dort, wo das nicht nötig ist und zu Zeiten, wo kein Kind unterwegs ist. Das ist Willkür an die man sich einfach nicht halten sollte. Zugegeben bin ich Befürworterin von ganz strengen Regeln an Schulen, das ist gar keine Frage und da besteht für mich kein Zweifel, dass dort auch regelmäßig Radarkontrollen gemacht werden sollten. Aber wenn vor einem Obi Baumarkt eine uneingeschränkte Zone 30 besteht weil dahinter eine Schule ist, die nicht rund um die Uhr von Schülern besucht wird, dann stellt sich für mich die Frage ob hier gewulfft wurde.
Das Autofahren selbst wird ja immer einfacher. Irgendwann setzen wir uns hinein und das Ding fährt von alleine los. Keine sehr schöne Vorstellung. Ich frage mich schon, wenn jemand zum Einparken ein Rentnerauge braucht, ob er oder sie dann je einparken konnte. Ich habe natürlich gut reden, denn ich beherrsche das recht gut. Sicher, wenn ich mal einen schlechten Tag habe, dann muss ich vielleicht nochmals ansetzen, aber rein bekomme ich das Auto immer ohne auf Gehör zu fahren. Witzig finde ich, und das ist immer ein Schauspiel, das an sich nicht entgehen lassen sollte, wenn sie oder er am Straßenrand steht und sie oder ihn einweist. Wir haben in der Garage so ein Pärchen, die das machen. Sie steht dann immer draußen und weist ihn ein. Kasperle macht dagegen elegante Bewegungen. Sie hüpft, wedelt mit den Armen, stampft mit den Füssen auf, beschimpft ihn, dass es eine wahre Pracht ist. Ich bewundere seine Geduld, ich wäre längst schon ausgestiegen, hätte ihr den Schlüssel in die Hand gedrückt und wäre gegangen. Überhaupt kann ich das absolut nicht leiden, wenn mir irgendwer reinquatscht, wenn ich fahre. Ich habe da schon gedroht, dass für meinen Beifahrer die Fahrt jetzt gleich zu Ende ist und er laufen kann, wenn er das nicht einstellt. Es gibt eine einzige Ausnahme wo ich das dulde und wo ich das selbst mache: Wenn ich merke, dass der Fahrer oder die Fahrerin für einen Moment abgelenkt ist und vorne die Bremslichter angehen. Dann darf man etwas sagen, dann ist das o.k. Ansonsten hat der Beifahrer die Klappe zu halten und sich nicht einzumischen. Damit bin ich bislang ziemlich gut durchgekommen, außer ein einziges Mal, da fand ich es o.k. im Kofferraum meines Vordermannes zu parken. Regennasse Fahrbahn, Ampel wird grün und es entging mir, dass der Vormann des Vordermanns gebremst hat. Selbst ein übernervöser Beifahrer hätte das nicht verhindern können. Tja kann passieren, ist sehr lange her.
In dieser so schönen Stadt stehen Verkehrsschilder in Kombinationen, die kein Autofahrer beim Vorbeifahren deuten kann. Wir haben 30iger-Zonen, die jeder Grundlage entbehren nur weil es gerade Mode und in ist. Wenn ich an eine Straße ziehe, die eine Hauptverkehrsstraße ist, dann weiß ich, dass dies mit entsprechendem Lärm verbunden ist. Heute macht man eine Eingabe beim Bezirksamt, schreibt einen Beschwerdebrief und Zack fahren alle mit 30 vorbei. Nun leide ich unter allem nur nicht unter Schlafstörungen und wenn ich schlafe, dann schlafe ich und mir ist egal was da unten auf der Straße fährt, auch stören mich die Flugzeuge nicht, die von Tegel aus früh morgens starten. Menschen mit leichtem Schlaf haben es da sicher schwerer.
Egal wie auch immer, genießt die weiße Pracht bei einem Spaziergang am Wochenende, esst und trinkt in Maßen, damit ihr das am Montag auf der Waage nicht bereuen müsst. Lasst es Euch einfach gut gehen.