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Das Telefon läutet. Ich nehme ab und höre man habe ein neues Angebot der Deutschen Telekom zu unterbreiten. Anonymer Anruf, unterdrückte Rufnummer. Ist das überhaupt noch erlaubt?

Der Mensch am anderen Ende der Leitung spricht schnell und freundlich, mit Akzent was es stellenweise nicht gerade einfach macht, aber es ist in Ordnung, er bemüht sich und ich weiß worum es geht. Allerdings hat er einen alten Datensatz vorliegen, in dem weder unsere Anschrift noch der gerade genutzte Tarif aktuell vermerkt ist. Egal da ich das Angebot von dem er spricht schon kenne, werde ich es buchen. So weit so gut.

Nun geht es los. Man wolle Daten abgleichen, tut das auch. Bei der Frage nach der Bankverbindung hufe ich. Die freundliche Stimme am anderen Ende der Leitung erklärt ich würde aber 100 Euro Gutschrift verlieren, wenn ich diese Daten nicht abgleichen würde. Ich bleibe stur, gebe niemals am Telefon, wenn ich angerufen werde diese Daten preis, erkläre, dass diese bereits bekannt sind, da ich schon seit Jahrzehnten am Lastschriftverfahren teilnehme. Ich erkläre abermals, dass ich meine Kontodaten niemandem geben würde und schon gar nicht am Telefon und hier schon überhaupt nicht da, wo die Rufnummer unterdrückt ist.

„Ja, dann kann ich Ihnen die Gutschrift von 100 Euro nicht geben.“

„Wieso können Sie mir die Gutschrift dann nicht geben? Wir nehmen seit Jahr und Tag am Lastschriftverfahren teil. Das kann nicht sein, dass Sie da nun kein Häkchen machen können unter „nimmt am Lastschriftverfahren teil“.“

„Von dieser Abteilung aus kann ich das nicht tun. Diese Abteilung kann die Gutschrift so nicht vergeben.“

„Hä?“

„Nein, das geht nicht.“

„Aber wir nehmen doch am Lastschriftverfahren teil.“

„Aber in dieser Abteilung geht das nicht.“

„Aha.“

„Dann schicken Sie doch die Bestätigung des neuen Tarifs an unsere Adresse, auf der Auftragsbestätigung wird ja dann der Satz enthalten sein, dass wir am Lastschriftverfahren teilnehmen. Als wir vor Kurzem umgezogen sind hat das ja alles reibungslos geklappt.“

„Aber die 100 Euro Gutschrift kann ich Ihnen nicht geben. Aber Sie brauchen sich keinen Gedanken über Datenmissbrauch zu machen.“

„Ach“, denke ich. „sprach die Deutsche Telekom und fand sich mitten in einem Datenmissbrauchsfall wieder.“ während der gute Mann mich an seine Abteilungsleiterin weitergab.

Ich hörte alles noch einmal, das Wunderbare an dem neuen Paket, zu dem Preis wie wir ihn gerade bezahlen und von der 100 Euro Gutschrift, aber nur wenn ich meine Kontodaten und absolute Sicherheit….

Sehr geehrter Herr René Obermann, jetzt mal ehrlich, würden Sie Ihre Kontodaten einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin eines Ihrer Callcenter, das mit unterdrückter Rufnummer agiert, geben? Und das wo  Sie doch seit anno Fuchs am Lastschriftverfahren teilnehmen, auch wenn Sie dann keine Gutschrift von 100 Euro bekommen? Was ist das überhaupt für ein Lockmittel um den Menschen am Telefon diese Daten zu entlocken? Klingt nach einem schlechten Film. Das muss einfach nicht sein. Nicht wir haben Ihr Unternehmen angerufen, um nach einem Angebot zu fragen, sondern Ihr Unternehmen hat bei uns angerufen.

Es ist für mich ein Unding, in Zeiten in denen immer und immer wieder davor gewarnt wird, solche sensiblen Daten am Telefon preiszugeben, dass ein Unternehmen wie die Telekom solchen Warnungen entgegen wirkt und das dann auch noch mit einer 100 Euro-Prämie aushebelt. Niemand kann mir erzählen, dass das so sein muss. Das ist für mich jetzt schon das Unding der Woche und das obwohl diese erst begonnen hat.

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