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Hygienegesetz – Immer noch März

Kaum jemand gibt zu die BILD-Zeitung zu lesen, trotzdem erreicht diese täglich eine immense Auflage und unzählige Klicks bei ihrer Online-Ausgabe. Ein Politiker sagte in einem Interview, dass er diese Zeitung täglich lese, denn man müsse wissen was das Volk denkt und das sagte er in vollkommen normalem Ton ohne jede Wertung. Ich lese wenn, dann Vor- und Rückseite. Heute, auf der ersten Seite, wenn man die Schlagzeile „Wut auf die Öko-Plörre“ vernachlässigt, kann man ganz unten einen Artikel darüber finden, dass die Aufgabe des Zivildienstes zu einem Pflegenotstand führen wird. Verkehrte Welt, das wäre meiner Meinung nach die Schlagzeile, die nach oben gehört.

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Pflegenotstand, wenn keine Zivis mehr zur Verfügung stehen. Der Pflegenotstand besteht auch mit Zivis. Dieser Pflegenotstand, den wir jetzt haben entstand unter einer rot/grünen Regierung, vergessen wir das mal nicht und wurde unter der großen Koalition durch die Ex-Ministerin Schmidt perfektioniert. Auch das möchten wir nicht vergessen. Das alles geht durch die großen Diskussionen um E10 und Kernkraft vollkommen unter. Noch nie war die Pflege so elend wie jetzt. Nicht diejenigen, die pflegen sind dafür verantwortlich, sondern diejenigen, in deren Verantwortung es liegt, dass Pflege funktioniert.

Ich habe noch nie so viel Mist gehört, gesehen und selbst erlebt wie in den letzten Monaten. Überlastetes Personal, schlecht ausgebildete Ärzte all das führt dazu, dass in unseren Krankenhäusern und auch in der Reha und in manchen Pflegeheimen der Wurm drin ist. Wobei der Wurm in zwischen die Ausmaße einer Riesenschlange angenommen hat. Natürlich hört man immer nur davon, wenn etwas schief gegangen ist, selten das, was gut gewesen war. So sind die Menschen. Man wird von jedem Krankenhaus, von jeder Einrichtung Horrorgeschichten hören so denn man sie hören möchte. Der Spruch: „Wer einen Krankenhausaufenthalt überlebt, der hat eine gute Konstitution“ birgt Wahrheiten in sich.

Wir leisten uns in unserem hoch entwickelten Land ein Gesetz für etwas, das selbstverständlich sein müsste: wir leisten uns ein Hygienegesetz. Im Grunde genommen ein Armutszeugnis für unser Gesundheitssystem. Unser Gesundheitssystem krankt, es ist infiziert und hoffungslos übertherapiert. Ich meine es ist dringend erforderlich, dafür zu sorgen, dass mehr gut ausgebildetes Personal zur Verfügung steht, ausgeschlafene Ärzte einen zeitlich normalen Dienst schieben können und Schwester und Ärzte nicht von immer mehr werdendem Papierkram erschlagen werden. Dann klappt das auch mit der Hygiene.

Trotzdem ich in den letzten Monaten so manches gesehen und gehört habe, so kann und will ich es nicht ändern, dass immer noch März ist, der Monat, der der Darmkrebsvorsorge gehört, der uns alle daran erinnert, dass eine ordentliche Vorsorge zur Vermeidung eines Krankenhausaufenthaltes beiträgt. Nutzt die Vorsorgeangebote, das rettet in jeder Beziehung Leben.

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