Zurück zum Monat März
„Der Winter ist vorüber, Fasching ist vorbei, die Haare müssen ab!“ so schritt der Schuldirektor des Gymnasiums an dem ich gewesen war, nach Fasching durch die Bankreihen und machte meinen männlichen Mitschülern auf diese Art deutlich, dass er Frisuren, nach dem Vorbild der Pilzköpfe, nicht zu schätzen wusste. Somit sind wir alle wieder da, angekommen im Hier und Jetzt, die Faschingskleider frisch gewaschen in den Kartons, oder zum Verleiher zurück gebracht. Die Faschings-Urlaubstage sind vorbei, die Unternehmen in den Hochburgen nun wieder erreichbar.
Da wären wir also wieder beim Thema des Monats. Nein, ich werde keine rührselige Geschichte erzählen, sondern einfach ein paar Zahlen einstellen, die ich auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes unter www.rki.de gefunden habe. Sehr interessant sich dort umzuschauen.
Dort steht geschrieben, dass 36.300 Männer und 32.440 Frauen im Jahr 2006 an Darmkrebs erkrankt waren. Für das Jahr 2010 werden 39.410 erkrankte Männer und 33.620 erkrankte Frauen erwartet. 13.756 Männer und 13.469 Frauen sind an dieser Erkrankung gestorben, die die zweithäufigste Krebsart, aber auch die zweithäufigste Krebstodesursache. Mal eben so im Vergleich im letzten Jahr gab es ca. 5.000 Verkehrstote.
Als Ursachen für Darmkrebserkrankungen spielt in unseren Breiten, na klar die Ernährung eine große Rolle und zwar insgesamt, Alkohol- und Zigarettenkonsum und Bewegungsmangel. Täglich eine halbe Stunde Spaziergehen ist übrigens eine sehr gute Prävention. Über Ernährung kann man sich sehr gut im Internet informieren, oder Ernährungsberater konsultieren, die man über seine Krankenkasse finden kann.
Als Vorsorge und zur Früherkennung werden zwischen dem 50. Und 54. Lebensjahr die Kosten zur Untersuchung von Stuhlproben auf Blut von den Krankenkassen übernommen und ab 55 eine Koloskopie, die falls ohne Befund nach 10 Jahren erneut durchgeführt werden kann. Allerdings kann man letzteres auch sehr viel früher bekommen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Man kann also durch ausgewogene Ernährung, Bewegung und den Verzicht auf den übermäßigen Gebrauch von Genußmitteln einiges dazu tun, das Risiko an Darmkrebs zu erkranken zu senken. Man fährt sein Auto regelmäßig in die Werkstatt, lässt TÜV machen, wenn auch zähneknirschend, aber man tut es, warum aber schwänzt man Vorsorgeuntersuchungen? Ich gebe gerne Tips und Ratschläge, wenn jemand wissen möchte wie man es erreichen kann, dass eine Darmspiegelung vor dem oben angegebenen Altersgrenze durchgeführt werden wird, und diese Kosten dann auch noch von den Kassen übernommen werden.
Wenn jetzt jemand glaubt, dass ich jetzt erzählen werde, dass so eine Koloskopie, also eine Darmspiegelung ein Spaziergang ist, der irrt ganz gewaltig. Zuerst muss Mensch sich mal damit auseinandersetzen, dass irgendein anderer Mensch mit einem Gerät in seine tiefsten inneren Regionen vordringt. Dieser Gedanke ist menschlich und wenn ich ehrlich bin nicht gerade prickelnd. Was also muss man zu aller erst tun? Man sollte sich umhören, wer einen Gastroenterolgen, bzw. eine Gastroenterologin kennt, denen man vertrauen kann. Das Maß der Aufklärung vor einem solchen Eingriff, das kann man durchaus selbst bestimmen, der eine will alles wissen, der andere denkt „lass‘ mir mit dem Kram meine Ruhe!“. In jedem Fall sollte man es deutlich zum Ausdruck bringen.
Wenn man also auf Empfehlung einen Arzt gefunden hat, dann benötigt man auch noch den Mut dort anzurufen. Alles nicht so einfach, oder? Wer nun denkt, dass die größten Hürden, wenn man weiß was passiert und man einen Termin hat, genommen sind, der irrt, denn dann kommt die Vorbereitung zur Untersuchung. Diese erfolgt vollkommen unterschiedlich, mal mehr, mal weniger eklig. Manche Gastroenterologen sagen, es würde genügen, wenn der Delinquent sich über einen Zeitraum X mit Süppchen ernährt, dann die ihm dargebotenen Pillchen nimmt, am Tag der Untersuchung ein Klistirchen verwendet und dann in die Praxis kommt. Andere wiederum sagen, ein eindeutiges sicheres Ergebnis sei nur durch das Trinken delikater Salzbrühe vor dem Eingriff zu erreichen. Die Menge der Brühe hängt von dem Ergebnis ab, das am anderen Ende des Körpers zum Vorschein kommt, vorausgesetzt, dass man die vorgegebene Menge zu trinken überhaupt schafft. Das ist für mich persönlich die größte Hürde und egal was ich auch immer versucht habe ich trinke einen Schluck davon und zehn kommen wieder raus, leider dort wo ich sie eben getrunken habe. Ich bin da schon recht extrem, aber auch für mich gibt es da eine Lösung. Ich vermag die einzelnen Methoden nicht zu beurteilen, vertraue aber da meinem Doc, dass er weiß was er tut.
Die Methoden zur Vorbereitung sind ebenso unterschiedlich wie dann das Erleben der Untersuchung selbst. Ich kenne einige Menschen, die das ohne jede Art von „Dröhnung“ über sich ergehen lassen und dann noch behaupten, dass das doch ein Witz gewesen wäre. Das sind in meinen Augen kleine Masochisten. Das muss Mensch sich nicht antun. Ist das nicht ein sehr angenehmer Gedanke, dass man die gesamte Untersuchung einfach verpennt, danach fröhlich gelaunt, mit zwar geblähtem Bauch aufsteht und mit gutem Ergebnis von dannen zieht? Meine allererste Spiegelung habe ich so in sehr schlechter Erinnerung behalten, zumal dieser Untersucher nicht das getan hat, was er hätte tun müssen und ich auf diese Art und Weise noch einige Jahre mit einer unerkannten Darmkrankheit, in immer schlechter werdender Lebensqualität, herumgelaufen bin. Nein, niemals nicht nie wieder eine Koloskopie ohne sie zu verschlafen. Auch hier vertraue ich meinem Doc, muss ihm nicht auf die Finger gucken, wenn er seine Arbeit tut und lasse mich ins Land der Träume schicken. Übrigens warte ich n och auf den Tag, dass er, wenn ich wache werde, mit einer Tasse Kaffee, mit Vollmilch und Zucker, vor mir steht. Das wär‘ doch mal was, oder Doc? Manchmal, wenn er Zeit hat, die er nie hat, liest er hier, was ich so verzapfe.
Ich glaube, das, was ich oben geschrieben habe, sollte jeder sacken lassen. Für Fragen, auch zu entzündlichen Darmerkrankungen, stehe ich gerne zur Verfügung, man kann mich hier auf meinem Blog über das Kontaktformular direkt anmailen.