Es war einmal…
…ein kleiner russischer Mann, der glaubt er ist der neue Zar Peter der Große und muss das große russische Reich neu installieren. Seine Anstrengungen beziehen sich nicht darauf das Land innerhalb seiner Grenzen zum Wohle seiner Bevölkerung zu führen, nein, er glaubt auf Raubzug gehen zu müssen und überfällt die Ukraine, nachdem er sich 2014 die Krim einverleibt hatte. Seine Gründe waren fadenscheinig geradezu dumm und jeder, der klar bei Sinnen war, hat seine Lüge durchschaut: er muss die Ukraine entnazifizieren und entwaffnen. Ich glaube die Welt hat hinter vorgehaltener Hand über diese Gründe gelacht, ebenso wie für all wechselhaft eingesetzten anderen Gründe, die noch folgen sollten. Lawrow, Medwedew, seine Sprachrohre, folgten ihm, was sollen sie auch sonst tun? Letzterer erklärte gestern, dass man die Ukraine nun entwaffnet habe, sie habe jetzt Waffen der Nato und keine eigenen mehr und so sei ein Ziel des Angriffskrieges abgehakt. Wäre das nicht so ernst und traurig wäre, so könnte man über diese Aussage einfach nur lachen.
Heute wissen wir, dass Putins Plan, Kiew mit seiner Armee ruckzuck einzunehmen, Selenskyj gefangen zu nehmen und einen russischen Vertreter als Präsident zu installieren, gründlich daneben gegangen war. Die russische Armee bezog Prügel, die Soldaten starben reihenweise. In den grenznahen Gebieten der östlichen und südlichen Ukraine saugte sich die Armee fest, benennt in den besetzten Gebieten Stadtkommandanten und neue Bürgermeister, gibt der Bevölkerung russische Pässe und glaubt, dass dieses Gebiet zu Russland gehört. Nun will Putin in den besetzten Gebieten Wahlen abhalten. Wie albern ist das?
Der „Westen“ indes, hier die NATO eilte der Ukraine zu Hilfe, wie man jemandem der überfallen wird zu Hilfe eilt, lieferte Waffen und humanitäre Materialien. So sehr Russlands Vertreter immer wieder erklären, dass die NATO bereits in diesem Krieg aktiv tätig ist, so wird sie das nicht werden und lediglich Waffen liefern und Hand aufs Herz: Ich kann verstehen, wenn Selenskyj auch Stellungen in Russland angreift, auch auf das Risiko hin, dass Putin weitere Lügen erzählt und dann das als Aggression gegen Russland wertet und quasi als Beweis vorzeigt, um seinen Einmarsch zu legitimieren.
Wir haben Politiker und Menschen aus dem öffentlichen Leben, die keine Waffen liefern wollen, darunter eine bekannte linke Politikerin, die eine Friedensvorstellung, eine Verhandlungsbasis im Auge hat, einen Waffenstillstand und Verhandlungen auf der Basis der Landkarte heute, was jeder Beschreibung spottet. Das muss jeder vernünftige Mensch sehen können, dass es Unfug ist, was diese Frau äußert. Ihr Gerechtigkeitssinn versagt und scheint es tief in ihrem Inneren als korrekt zu finden, dass eine Nation eine andere überfällt, Land, dass sie widerrechtlich annektiert hat, zur Verhandlungsbasis wird, um es am Ende behalten zu können. Das würde die aggressive Handlung Putins nicht nur bestätigen, sondern ein nächstes Mal fördern. Blieben die annektierten Gebiete unter russischer Herrschaft, fielen womöglich dann auch noch sämtliche Reparationszahlungen weg, die das Land Russland nach dem Krieg leisten muss.
Sie sagt, der Westen hätte durch seine Politik zu dem Überfall auf die Ukraine beigetragen. Hat er das? Ein Versprechen, dass die NATO keine Osterweiterung betreibt, hat es nie gegeben. Die Länder, die ihre Aufnahme beantragt haben, haben das aus freien Stücken getan. Wer will einem freien Land den Eintritt in eine Völkergemeinschaft verwehren? Immer, wenn ich ihre Argumente höre, fällt mir der Spruch ein „folge den Spuren des Geldes“.
Wer glaubt Putin noch? Präsident XI? Er, Putin und der chinesische Präsident wollen die Weltherrschaften neu verteilen, gar eine neue kreieren. Ich will weder den einen noch den anderen als „Weltherrschaftler“ haben. China hat sich während der Pandemie als das gezeigt was es ist: ein Staat, der sein Volk unterdrückt und bis hin zum Toilettengang überwacht, außerdem betreibt es aktiv Genozid u.a. an den Uiguren. Außerdem möchte sich China den Inselstaat Taiwan unter den Nagel reißen. Auch das geht gar nicht, genauso wenig wie das Anstreben der Weltherrschaft.
Die Ukraine ist weltweiter Getreidelieferant, ihr Getreide stillt zu einem Teil den Hunger in Afrika. Putin und das ist menschenverachtend, will diese Lieferungen verhindern, Bedingungen stellen, eine Flüchtlingswelle auslösen, die sich in Richtung Europa bewegt, wo Flüchtlinge abgewiesen werden müssen, weil Europa im Moment selbst gegen die Folgen des Klimawandels kämpft und weil es selbst nahezu überbevölkert ist, die Sozialsysteme das nicht mehr auffangen können.
Nun mag der eine oder andere denken, dass man weniger Kriegsmaterial kauft und dafür mehr Sozialleistung hat. Das ist ein gefährlicher Weg, Putin hätte dann gewonnen, wenn die NATO so geschwächt werden würde. Ich hasse es, dass so schreiben zu müssen, ein Blick auf die Landkarte gibt den Grund: Geben wir die Ukraine auf, ist der Weg für Putin durch Polen nach Berlin nicht weit. Will das irgendwer haben?
Putin gibt an, dass der Westen an seinem Einmarsch in die Ukraine die alleinige Schuld trägt. Im Ernst glaubt das irgendwer noch? Er bombt dieses Land in Schutt und Asche. Was hat das für einen Sinn? Das ist das Gedankengut eines kleinen Mannes, Größe und Stärke, nicht in körperlichem Sinn und nicht an der Anzahl von Waffen gemessen, sieht anders aus. Ein Mann in seiner Position dürfte, sofern alles regelrecht gelaufen wäre, keine Angst vor Kritik haben, müsste eine freie Presse, freie Meinung, freie Bürger aushalten können. Kann er augenscheinlich nicht.
Er blutet sein Land aus, schickt junge Männer in einen hoffnungslosen Krieg für etwas, das er in den Sand gesetzt hat, das er verursacht hat und das er niemals hätte beginnen dürfen. Er muss diesen Krieg verlieren und wenn sein Umfeld nicht verblendet ist und Eier in der Hose hat, dann suchen sie eine Lösung das russische Problem „Putin“ zu lösen. Heute und jetzt. Mit jedem Tag mehr zieht er Russland mehr zum Abgrund hin, sofern der freie Fall nicht schon begonnen hat. Das Volk wird leiden, mehr als es das heute bereits tut.
Die Ukraine verteidigt sich ehrenhaft. Ich wünsche ihr und uns allen von Herzen diesen Krieg zu gewinnen, wünsche der Bevölkerung, dass sie das aushält, dass sie nach diesem sinnlosen Krieg aufrecht in eine neue Zukunft gehen kann. Wir müssen alles dafür tun, damit das geschieht.