2017
Wir leben gerade in einer merkwürdigen Zeit. So empfinde ich es und das ist eine sehr subjektive Empfindung und hat keine Allgemeingültigkeit. Ich denke, dass wir am Ende dieses Jahres auch nicht klarer sehen werden. Wohl an der einen oder anderen Stelle, wer weiß das schon, vielleicht.
Terror. Das wird auch in diesem Jahr das Thema bleiben und bei aller Distanz, die Menschen zu Flüchtlingen haben, müssen wir vor Pauschalisierungen aufpassen: Nicht jeder Flüchtling ist ein Wirtschaftsflüchtling und schon gar kein Terrorist. Vielleicht macht uns diese Sichtweise sensibler dafür, die Guten von den Bösen trennen zu können. Es gibt eine ganze Menge Menschen, die aus ihrer Heimat vor Krieg und Gewalt geflohen sind, die unsere Sprache gelernt haben und die auch arbeiten. Sie tragen kein Schild um den Hals „Ich bin gut!“, sie können wir nicht erkennen, aber sie sind da. Sie gilt es gegenüber denen, die Gewalt, Mord und Totschlag planen und auch vor Pauschalisierungen zu schützen. Hier ist kein Platz für Fremdenhass!
Es mag im Rückblick nicht gut gewesen zu sein, die Grenzen so hemmungslos zu öffnen, aber aus der Not der Menschen, aus der Situation heraus war es human. Aber ich muss auch ganz klar sagen, dass wir von unseren Nachbar so ein klein wenig im Stich gelassen worden waren. Nach dem Motto: „Gucken wir mal, wie sie damit fertig werden!“ oder „Schauen wir mal zu wie sie sich intern zerfleischen!“. Vielleicht fanden sie es auch nett, wie stark die AfD plötzlich geworden war. Das war keine gute Idee, aber ich habe das Gefühl, dass wir den Rest nun auch noch schaffen werden. Wie sagte Sigmar Gabriel? Ja, richtig, er sagte recht früh: „Wir schaffen das!“.
Ich bin aber auch der Meinung, dass die Glaubensfreiheit, die wir zum Glück haben, es verbietet, dass sie ausgenutzt wird, die Konsequenz ist die, dass überall dort, wo Auffälligkeiten und Unregelmäßigkeiten bemerkt werden und Glaube zur Radikalisierung genutzt wird, die Schotten dicht gemacht werden müssen und jene, die anhängen konsequent unser Land verlassen müssen. Auch jene, die gerade einen Obdachlosen Mann angezündet haben, sie haben, egal wie alt sie auch immer sind, ihr Gastrecht verwirkt. Wenn wir Minderjährige nicht abschieben dürfen, dann einfangen bis sie volljährig sind und dann raus mit ihnen! Das Recht auf Glaubensfreiheit muss dennoch erhalten werden. Widerspruch? Nein, weil ich nicht gezwungen werden möchte zum Islam übertreten zu müssen und in meinem Land schon gar nicht und ich keinen Parteien Raum geben, die das Recht auf Glaubensfreiheit nicht garantieren. Ausländer raus! Das ist nicht mein Weg.
Das Schüren der Angst, vor allem durch die Medien. Das ist für mich ein Faktor, der sehr einflussreich ist. Es ist geradezu auffällig, dass diese, wenn sie auf Passanten treffen, die sie, zum Beispiel nachdem der LKW auf den Breitscheidplatz gefahren war, interviewt haben. Sie haben immer nur jene Interviews gezeigt, in denen die Gefragten zugaben Angst zu verspüren. Aber ich bin mir absolut sicher, dass da auch welche gewesen sind, die trotz allem keine Angst haben. Diese Stimmen habe ich vermisst. Sie sind für die Hoffnung auf die Zukunft wichtig. Ich habe auch vermisst, dass wir über die Opfer sehr wenig erfahren haben, aber die Schlagzeilen tagtäglich von dem feigen Mörder, der den LKW gefahren hat, bestimmt waren. Das hätte ganz sicher vollkommen anders gehandhabt werden können. Er, jener Mann, der auf dem Breitscheidplatz so viele Menschen getötet hat und auch jener, der in Istanbul mit einer Kalaschnikow um sich geschossen hat, das sind einfach nur feige Mörder, deren Intelligenz nicht ausreichend vorhanden war, um mit Worten überzeugen zu können. Wenn es Gott und Allah wirklich gibt, dann kann Gewalt nicht in ihrem Sinn sein. Diese Leute hätten in meinem Reich keinen Platz und in ihrem ganz sicher auch nicht. Ich sehe das mal kindlich naiv: Gott und Allah sitzen beieinander und betrachten sich die Sache von oben. Glaubt irgendwer wirklich, dass einem von beiden das, was hier auf Erden gerade läuft, wirklich gefällt? Kann ich mir nicht vorstellen.
Rente, die neue Altersartmut. Okay, früher war das so, dass von dem, was einbezahlt worden war, rund 60% an Rente herausgekommen war. Heute schleichen wir unaufhaltsam auf die 40% zu. Wenn ein Partner stirbt, dann fallen von dessen Rente abermals rund 50% weg, weil man ja auch weniger Kosten haben würde. Das ist angesichts der gestiegenen Kosten Nonsens. Häufig überleben Frauen ihre Partner, sie werden immer noch deutlich schlechter als Männer bezahlt, sie – und das ist für die kommende Rentengeneration bezeichnend – waren zu Hause geblieben für die Kinder, und wenn sie wieder gearbeitet haben, dann in Jobs der Klasse „geringfügig Beschäftigt“, was für sie bedeutet gearbeitet ja, Rente nein. Von jenen 40% fällt die Hälfte dann auch wieder weg und wenn die Witwe selbst nicht kleben konnte, dann erreicht sie mindestens die Grenze der Altersarmut. Weniger Kosten – ein Witz. Die Miete bleibt gleich, der Stromverbrauch auch, Wasser wird ein bißchen weniger sein, die Ersparnis, wenn ein Partner dann alleine lebt, sind sicher keine 50%, sondern deutlich weniger als der Rentenabzug ist. Ich schätze mal 10, höchstens 20%. Früh für das Alter sparen? Der gleiche Witz wie die prozentuale Berechnung der Renten der Hinterbliebenen. Ich meine irgendwie hinkt das alles in eine falsche Richtung. Lösungsansätze sind nicht in Sicht, von keiner Partei. Ich weiß auch nicht, wie man dieses Problem lösen kann, zumal in jungen Jahren, wenn man Kinder hat, kaum etwas zum Sparen übrig bleibt.
Unsere Welt läuft nicht mehr rund. Ich nenne das Thema Plastiktüten, die sich in unseren Meeren breit machen. Da stellt sich mir die Frage: Wie kommen die dort hin? Das kann in dem Ausmaß doch nur deswegen passieren, dass Müll hemmungslos im den Tiefen der See entsorgt werden. Das geht gar nicht. Was der Mensch verursacht, kann er nicht der Natur überlassen zu entsorgen. Natürlich weniger Plastiktüten, aber auch keine Müllentsorgungen in die Ozeane. Das stellvertretend für die Klimaerwärmung, für all das, was wir verursachen. Jeder Mensch kann durch sein Handeln seinen Beitrag zu einer bessren Umwelt leisten.
Ein weiteres Thema, das mich durchaus beschäftigt: Fleisch. Ich esse sehr gerne Fleisch, nicht unbedingt täglich, aber ich tue es. Aber ich schaue auch darauf, dass ich nicht das Kilogramm Fleisch für 1,99 Euro kaufe, denn da kann etwas nicht stimmen. Da ist etwas nicht richtig. Da müssen Tiere leiden, weil sie im Schnellverfahren groß gezogen und gemästet werden, leben zusammen gepfercht in engen Boxen oder gar in mehrstöckigen Zuchtanlagen, was wider jede Natur ist, dort ihr Dasein fristen, müssen obendrein lange Wege zur Schlachtbank ertragen. Geht alles gar nicht, mal ganz abgesehen von unnötigem Medikamenteneinsatz. Die Ursache liegt darin, dass solche Zuchtanlagen genehmigt werden, dass die artgerechte Haltung missachtet wird und letztendlich trägt auch der Verbraucher seinen Teil dazu bei, weil es ihm nicht preiswert genug sein kann. Wohl, wenn man nun auf die Renten schaut, kann man dieses Verhalten, das ich nicht gut heiße, durchaus verstehen. Eigenartigerweise gibt es immer mehr Vegetarier, die annehmen ihre Hände in Unschuld zu waschen, wenn sie kein Fleisch kaufen, aber gleichermaßen werden hierzulande immer mehr Schweine produziert, ja sie werden das, und dann auch geschlachtet und exportiert. Genauer hinschauen was man kauft und so Druck ausüben.
Facebook kann ein Profil über mich erstellen. Sollen sie, ob das richtig ist, liegt daran mit welchen Informationen ich sie füttere. Ich habe schon immer darauf geachtet und bin mir sicher, dass es nur wenig nutzt meine „Klicks“ weiterzugeben, um sie so politisch ausnutzen zu können, wie das vielfach in den USA geschehen sein soll. Seit ich weiß, dass Facebook daran verdienen würde, wenn ich von der FB-Seite aus auf einen Anbieter klicken und dort dann auch noch kaufen würde, setze ich mein bisheriges Handeln fort und klicke niemals einen angebotenen Link an. Man kann eine ganze Menge dafür tun, um nicht in die Mühlen der Datenheinis zu geraten. Natürlich kann auch mir das passieren, keine Frage, aber ich bemühe mich, das zu verhindern. Ich mag auch kein Mobbing via FB, das ist widerwärtig!
Trotz all dem leben wir in einem schönen, tollen Land und trotz allem leben wir gut und wir leben sicher und es wird an uns liegen, das zu erhalten. Wir werden in diesem Jahr wählen gehen und ich wünsche mir so sehr, dass die AfD auf den Platz geschickt werden wird, der für sie passend ist: auf die hinteren Zuschauerränge, denn sie machen mir Angst. Ich weiß nicht, ob ich mir eine weitere große Koalition wünschen möchte, eine rot-rot-grüne wie hier in Berlin eher nicht, denn trotz der augenblicklichen Gefahrenlage, möchte man nur allzu gerne weniger, denn mehr Überwachungskameras an öffentlichen Plätzen.
Wenn Vertreter einer grünen Partei sich über die Ausdrucksweise der Polizei in Köln echauffieren, und Linke es negativ bewerten, wenn sehr viel nordafrikanisch erscheinende Menschen in der Silvesternacht präventiv kontrolliert worden waren, dann verstehe ich die Welt nicht, denn die gleichen Leute haben im letzten Jahr die Vorkommnisse scharf kritisiert und mangelnde Polizeipräsenz gerügt. Hallo?
In Berlin zeigt sich rot-rot-grün jetzt schon nicht als Offenbarung einer großartigen, politischen Gemeinschaft und ich sehe nicht, dass sie die Legislaturperiode überstehen werden. Da muss man kein Prophet sein. Im kommenden Herbst wählen wir eine neue Bundesregierung. Ich weiß selbst noch nicht, welche Partei ich wählen werde. Vielleicht wäre es eine Option, dass die FDP zurückkommt. Keine Ahnung, ich weiß es nicht. Den Denkzettel haben sie bekommen, es sollte mit der Bestrafung reichen. Was auch immer während der nächsten Wochen passieren wird, regiert wird kaum noch werden, diese Signale gehen seit geraumer Zeit bereits von Gabriel aus. Man wird sehen, was dann kommen wird.
Ich habe keine Angst und werde raus gehen und wenn es sein muss, dann auch in vorderster Reihe. Ich will für mein Land, meine und Eure Freiheit einstehen, will genau hinschauen, wo ich verantworten kann, bei der Wahl mein Kreuz zu machen und weiß aber auch schon, und das ganz sicher, wo nicht, wo ich die Befürchtung hege, dass es gegen unser Land und mehr noch gegen unsere Freiheit sein wird.
Ich könnte unglaublich viel schreiben, es gibt so viel, dass man kritisieren, aber auch gut heißen kann. Kinder, die keine Kinder sein dürfen, Frauen, die für einen Hungerlohn arbeiten müssen, junge Mädchen, die hier bei uns zur Prostitution gezwungen werden und und und, aber es wird bei diesem kleinen Ausschnitt bleiben. Die ewigen Nörgler mögen konstruktiv weiter so bleiben wie sie sind, man braucht sie. Die ewigen Optimisten mögen nie verstummen, sie sind das Licht in jeder Dunkelheit. Die Hoffnung auf Ruhe, Gewaltfreiheit und Friede möge nie vergehen.
Ich wünsche Euch ein gesundes Jahr, Gesundheit ist unschätzbar und wer krank ist, der soll rasch genesen. Ich wünsche Euch auch in diesem Jahr ein Leben in Freiheit und ohne Angst, das ist das höchste Gut, das und unser Grundgesetz garantieren uns das, garantieren uns Gleichberechtigung, auch wenn sie immer noch nicht in Vollendung umgesetzt ist. Ich wünsche Euch auch in diesem Jahr, dass ihr viel Liebe und Glück erlebt und jeden Erfolg, den ihr Euch selbst wünscht. Laßt es Euch gut gehen!