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Mittwoch

Mittwoch. Meine Ma hat immer gesagt, dass das ein Feiertag sei, da die Woche an diesem Tag in zwei Hälften geteilt werden würde. Irgendwie verhält er sich auch so und obendrein wird er, hinter vorgehaltener Hand natürlich als „Akademikertag“ bezeichnet.

Am Mittwochnachmittag findest Du kaum einen Anwalt, Arzt oder sonst einen selbstständigen Akademiker, der in seiner Praxis, Kanzlei oder was auch immer sitzt. Die haben zu diesem Zeitpunkt keine Sprechstunde, höchstens auf dem Golfplatz oder sonstigen Treffpunkten. So war das zumindest früher, wie das heute ist? Ich kann zumindest auf Anhieb fünf Ärzte nennen, die Mittwoch entweder überhaupt keine Sprechstunde, oder am Nachmittag geschlossen haben.

Bei Wikipedia steht geschrieben:

Der Name ist seit dem 10. Jahrhundert, unter anderen in der Form althochdeutsch mittiwehha, belegt bzw. in Gebrauch (schriftlich in althochdeutschen Texten bei Notker und Otfrid), und bezieht sich auf die christlich-jüdische Zählung der Wochentage. Mit ihm vermied die christliche Missionierung im deutschen Sprachraum den Anklang an vorchristliche Gottheiten, die in der fremdsprachigen Terminologie erhalten blieben: Im Englischen deutet die Bezeichnung Wednesday auf den Gott Wodan (altenglisch woden, daher wodnesdæg); im Niederländischen Woensdag und im Niederdeutschen Wunsdag hat das Wort für Mittwoch ebenfalls diesen Ursprung.[1] Wodan wird in manchen Quellen mit Mercurius gleichgesetzt, entsprechend findet man im Lateinischen Dies Mercurii (Tag des Mercurius). Letzteres lebt weiter in franz. mercredi, rumän. miercuri, ital. mercoledì, span. miércoles und alb. e mërkurë. Neben der deutschen Sprache leiten Isländisch und die meisten slawischen Sprachen den Namen für Mittwoch vom Wort Mitte in der jeweiligen Sprache ab. So heißt es unter anderem isl. Miðvikudagur, russ., serb. среда (sreda), poln. Środa, slowak. Streda und davon entlehnt ung. Szerda.

In der Arbeitswelt ist der Mittwoch wirklich der Tag, der die Wende zum Wochenende bringt. Sobald die Mittagszeit erreicht ist, denkt man „Der Rest von heute und dann noch der Donnerstag und der Freitag läuft eh in einer anderen Bahn. Mittwoch ist ein Neutrum, ein Dazwischen, ein in der Mitte. Darauf wurde ich schon als Schülerin konditioniert, da es am Mittwoch in der Schule kein Essen gab, da war ganz normal nach der fünften oder sechsten Stunde Schluss und ich fuhr nach Hause.

Wir hätten dann noch den Aschermittwoch und da ist dann alles vorbei, der Kater steht mit aus dem Bett auf und man geht ganz normal arbeiten, die beiden Tage, Donnerstag und Freitag, die da noch kommen, die schafft man dann auch noch… Ich kann mich noch erinnern, dass meine Freundin aus Grundschultagen immer am Aschermittwoch in die Kirche gegangen war, vor dem Unterricht versteht sich und mit einem grauen Punkt auf der Stirn zum Unterricht erschien, den sie dann abwischte.

Gab es einschneidende Erlebnisse an Mittwochen? Ich kann mich an keins wirklich erinnern.  Ein ziemlich neutraler Tag eben.

Die Chefs und all jene Vorgesetzten, die bestimmend sind haben heute ihren besten Tag: weit genug entfernt vom vergangenen Wochenende und noch weit genug entfernt vom kommenden.

Ich wünsche Euch heute einen tollen Mittwoch, einen, der aus dem Schatten des Neutrums heraustritt, der für Euch hammermäßig verläuft.

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