9/11 und blauer Montag
Heute ist blauer Montag. Weshalb heißt es eigentlich „blauer Montag“? Es müsste doch vielmehr gelber Montag heißen. Die Krankschreibungen sind doch gelb, oder irre ich? Egal ich muss mir weder einen blauen, noch einen gelben Schein holen.
Gestern war 9/11. Zehnter Jahrestag. Ein Jahrestag, der Beklemmung auslöst und der eine andere Frage ganz automatisch mit sich bringt: Was ist in diesem 19 Jahren alles geschehen? Nicht das Persönliche, sondern das, das uns alle berührt. Kriege, Hunger, Leid. Ich kann es nicht verstehen, wir sind hochtechnisiert, fortschrittlich und dennoch ist die Akzeptanz verschiedener Menschengruppen untereinander nicht vorhanden. Manche leben scheinbar immer noch in der Steinzeit. Schlagen sich gegenseitig tot.
Ich habe gestern das erste Mal den Film Hotel Ruanda gesehen. Er hat beeindruckt und an dem an sich schon sehr deprimierenden Datum nachdenklich zurück gelassen. Warum töten sich Menschen gegenseitig, auch wenn sie – zumindest für mich – die gleiche Hautfarbe haben, nur in Nuancen verschieden? Warum schlagen sich Menschen tot, die unterschiedlichen Glaubens sind? Warum muss man Bomben zünden um Unschuldige zu töten? Weshalb steinigt man immer noch Menschen, richtet Menschen egal wie und wo hin? Ich glaube immer noch, dass die einzelnen Menschen keine Kriege wollen, sich nicht gegenseitig töten wollen. Ich glaube, dass es die Regierenden sind, die das wollen. Packt sie in einen Boxring und lasst sie ihre Streitlust untereinander, ohne Konsequenzen für das Volk, austragen, uns nicht. Ich glaube so ein Boxring wäre ratz fatz wegen Überfüllung geschlossen. Traurig, aber wahr
Meine Nachbarn sind muslimischen Glaubens. Na und? Wir reden miteinander, tun uns nicht weh und bekriegen uns nicht. Im Gegenteil, wir verstehen uns, achten des anderen Religion und lassen uns gegenseitig in Frieden leben. Wenn das in einer kleinen Einheit geht, warum nicht in einer größeren? Ich werde das nie verstehen. Ich hoffe darauf, dass die jungen Menschen das in Zukunft besser machen werden.
Ein Nachtrag noch zum 11. Jeder weiß, was er an diesem Tag gemacht hat. Ich war bei Frisör gewesen und als ich danach im Auto saß hörte ich von der unglaublichen Tat irrer Idioten, die an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten war und ist. Das ist übrigens jeder Terroranschlag in sich.
Mehr habe ich heute nicht zu sagen, ich mache hier blau, weil ich in der realen Welt im Moment viel zu tun habe. Lasst es Euch trotz allem gut gehen.
Ja, Glaubenskriege… Ich verstehe es auch nicht, aber wahrscheinlich werden wir es niemals ändern können. Man denke nur an die Christenverfolgung im alten Rom. Oder aber die Kreuzzüge im Mittelalter. Jetzt sind es islamische Extremisten, die gegen den Rest der Welt kämpfen. Immer frei nach dem Motto „Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir den Schädel ein.“ So war es, so ist es, und so wird es – ich befürchte es – bleiben.
Natürlich will der Großteil der Bevölkerung keinen Krieg. Mein Cousin sagte mal, wenn man diejenigen, die einen Krieg anzetteln wollen, in die erste Schützenreihe stellen würde, wären die Kriege plötzlich gar nicht mehr soviele. Aber solange sich die Kriegstreiber in ihren sicheren Bunkern verkriechen können wie die Ratten, wird sich auch da nichts ändern. Leider.
P. S.: „Hotel Ruanda“ ist ein sehr bewegender und betroffen machender Film, den ich schon seit langem als DVD zu Hause habe.