47 Minuten zum Glücklichsein
Gestern hatte ich darüber geschrieben, dass auf Pascals Grabstein das BVB-Wappen nicht sein darf, weil sie das – mit meinen Worten – für einen katholischen Friedhof nicht gehört. Heute kann ich schreiben, dass die katholische Kirche, deren Friedhof das zu sein scheint, eingelenkt hat und sich so Pascals letzter Wunsch erfüllt. Geht doch. Warum aber erst nachdem die Öffentlichkeit sich entsetzt gezeigt hat. Warum? Warum nicht gleich freiwillig und gerne?
Die Zeit hat sich geändert und wer noch im Mittelalter lebt, was auf die katholische Kirche ganz sicher zutrifft und nicht nur auf sie, der wird irgendwann verloren gehen, auf der Strecke bleiben. Die Menschen werden sich abwenden, früher oder später, nach und nach immer mehr. Damit ist das Thema abgehakt, der Fall hat eine glückliche Wendung genommen. Schön für seine Eltern, die damit in der Verarbeitung ihrer Trauer wieder einen kleinen Schritt weiter gehen können.
Ein vollkommen anderes Thema, das geistert seit einigen Tagen immer mal wieder durch die Presse und kam heute Morgen auch im Radio. Sind dieses Mal ein wen ig spät dran, die Jungs und Mädels von Spreeradio: 48 Minuten Haushalt täglich machen glücklich, oder waren das 47 Minuten? Ich habenachgeschaut, es sind 47 Minuten, scheinbar darf man das nicht übertreiben mit dem Haushalt. Also 47 Minuten Haushalt am Tag machen glücklich. 47 Minuten deshalb, weil mehr dem Glückseffekt entgegenspricht. Das habe ich schon immer behauptet: zu viel Haushalt schadet nur. Auf der anderen Seite sind 47 Minuten nichts, das reicht eben mal um das Bad und die Küche zu machen, wenn überhaupt. Am nächsten Tag macht man dann das Wohnzimmer, aber bitte nach pünktlich 47 Minuten wirft man den Lappen in die Ecke und gut ist.
Natürlich fühlt man sich gut, wenn alles sauber und ordentlich ist, aber wie vielen Frauen ist das schon so gegangen, dass sie sich abgerackert haben, haben Fenster geputzt, den Boden gewischt und dann kam die Familie nach Hause mit dem Hund im Schlepptau, der weil es draußen geregnet hat, die ganze Suppe mit herein trägt. Und nun? Dem Hund ist es egal wo er sich schüttelt, die Familie ist blind und sieht nicht, dass geputzt ist, also warum? Was tun? Putzfrau suchen?
Es gibt ja Frauen, die sich mit Putzen zu ihrem Lebensunterhalt ein Zubrot verdienen. Was ist mit ihnen? Sind sie deswegen nun unglücklich? Aber auch hier habe ich die Tage ein Zahl gehört, die ich mir absolut nicht gemerkt habe, aber so viel sei gesagt: die privaten Haushalte sind der größte Markt der Schwarzarbeit. Echt jetzt mal, na so was. Glauben die aber wirklich, dass auch nur eine Putzhilfe beschäftigt werden würde, wenn man die horrenden Nebenkosten auch noch bezahlen müsste? Niemals, das würde doch kein Mensch machen, auf der anderen Seite, ist dieses Geld, das die Frauen verdienen, Geld, das im Kreislauf des Geldflusses bleibt. Das landet weder im Sparstrumpf, noch auf dem Sparbuch, sondern bleibt aktiv. Es sei denn die Putzfrau packt alles in den Sparstrumpf für die eine, die einzigartige Weltreise im Leben.
Eine Putzfrau erspart keineswegs die Eigeninitiative, denn bei den meisten Vertreterinnen dieser Gattung werden irgendwann mal, 2 oder 3 Stunden pro Woche sind nicht viel, die Ecken rund und spätestens dann ist die Hausfrau, der Hausmann selbst erneut gefragt. Vielleicht klappt das dann mit den 47 täglichen Minuten zum Glücklichsein.
Im Moment reicht der Blick aus dem Fenster um glücklich zu sein: Die Sonne scheint, dr Himmel zeigt sich in strahlendem Hellblau. Zugegeben es ist recht frisch und mehr als 8° C werden das nicht werden. Aber das passt, das ist in Ordnung und für einen Spaziergang in der Mittagspause kann es besser nicht sein. Die Curry kühlt rasch ab, weswegen man nicht ewig dastehen und pusten muss. Lasst es Euch schmecken und: Laßt es Euch gut gehen.